Im internationalen Vergleich schnitt der hiesige Markt für PCs in den vergangenen Monaten meist schwach ab. Für 1996 errechnete der Fachverband Informationstechnik gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von knapp sieben Prozent. Andere europäische und vor allem nordamerikanische Märkte legten dagegen regelmäßig zweistellig zu. Im laufenden Jahr wächst der deutsche PC-Markt um gut zwölf Prozent auf 13,7 Milliarden Mark, so die Prognose der Marktauguren. Noch stärker sollen die Verkäufe im Jahr 1998 ansteigen. Der Wert liegt demzufolge in diesem Zeitraum bei 15,4 Milliarden Mark, was einer Steigerung von 12,4 Prozent gegenüber 1997 entspräche.
Jörg Menno Harms, Vorsitzender des Fachverbands Informationstechnik, erwartet die höchsten Zuwachsraten in jenen Segmenten, in denen Informations- und Kommunikationstechnik zusammenwachsen. Getragen werde das wieder anziehende Wachstum aber auch von Systemen, bei denen die PC-Technik Eingang in andere Produkte finde. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Unterhaltungselektronik, digitale Fotografie oder Kfz-Elektronik.
Überdurchschnittlich war die Nachfrage nach tragbaren PCs. Jeder sechste in Deutschland verkaufte PC sei inzwischen ein mobiles Gerät. 1997 sollen hierzulande rund 820 000 tragbare PCs abgesetzt werden. 1998 werde diese Zahl die Millionengrenze überschreiten. Für das laufende Jahr ergibt sich in diesem Segment ein Wachstum um 18 Prozent auf 3,9 Milliarden Mark. 1998 soll der Wert der verkauften Mobil-PCs nochmals um 16 Prozent auf dann 4,5 Milliarden Mark klettern.
Der Sektor Desktop-PCs wächst demgegenüber mit zehn Prozent (1997) eher moderat. Mit einem Umsatzvolumen von 9,8 Milliarden Mark in 1997 und voraussichtlich elf Milliarden Mark in 1998 stellen die Tischrechner aber nach wie vor den größten Teil der verkauften PCs. Insgesamt sollen 1997 rund 5,2 Millionen PCs und im kommenden Jahr sechs Millionen Rechner ausgeliefert werden. Ende 1997 würden damit etwa 21 Millionen PCs in Deutschland installiert sein.
Trotz dieser Zuwächse verfüge in Deutschland erst jeder vierte Haushalt über einen PC, so Harms. In den USA und den skandinavischen Ländern sei bereits eine Dichte zwischen 40 und 50 Prozent erreicht. Diesen Rückstand gelte es aufzuholen, wenn Deutschland international nicht ins Hintertreffen geraten wolle. Der gesamte Markt für Informationstechnik wird 1997 voraussichtlich um sechs bis sieben Prozent wachsen, so die Auguren.