VDE-Studie: Gute Aussichten für Elektroingenieure

24.10.2006
Von Richard Knoll
Elektroingenieure sind gefragt. Das besagt das aktuelle VDE-Jobbarometer, das im Jahresvergleich eine Zunahme der Online-Stellenangebote in diesem Bereich um rund 25 Prozent verzeichnet.

Das Ergebnis ist Teil der "Young Professional Studie 2006" des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), in deren Rahmen Berufseinsteigern, Hochschulen und Unternehmen befragt wurden. Dem Bericht zufolge halten 80 Prozent der Unternehmen die beruflichen Perspektiven von Elektroingenieuren für besser als die von BWL- und Jura-Absolventen. Ein Drittel der Firmen fürchtet zudem, künftig den Bedarf nicht mehr decken zu können.

Knapp 97 Prozent der Young Professionals im VDE sind laut Studie von den guten Perspektiven des Ingenieurberufes überzeugt. Etwa drei Viertel von ihnen schrieben weniger als zehn Bewerbungen, um ihre Stelle antreten zu können. Mehr als die Hälfte hatten bereits nach nur ein oder zwei Vorstellungsgesprächen ihren Berufseinstieg geschafft.

Deutlich kritischer wird im Rahmen der Studie die Situation an Schulen beurteilt. Vier von fünf Professoren der Elektro- und Informationstechnik bescheinigen Abiturienten deutliche und zunehmende Defizite in Mathematik, Naturwissenschaften und in Deutsch. Dies könnten die Hochschulen nur noch sehr schwer ausgleichen. "Ohne massive Nachwuchsförderung werden wir nicht zu den Gewinnern zählen", sagt VDE-Präsident Stadler.

Wie es in der Studie weiter heißt, gilt die gute Position Deutschlands in der Mikro-, Nano-, Medizin-, Automations- und Energietechnik derzeit als sehr gefestigt. Allerdings werden asiatische Länder bis 2010 weiter aufholen. Laut VDE-Bericht werden insbesondere die Mikro- und Nanotechnik für den Standort noch an Bedeutung gewinnen. Wie erfolgreich Engagement in High Tech sein kann, zeige die Mikroelektronik. Das europäische Herz dieser Technologie schlage heute in Sachsen, das dank Fördergeldern inzwischen zum fünftgrößten Mikroelektronikstandort weltweit mit mehr als 22000 hochqualifizierten Arbeitsplätzen gewachsen ist.