CeBIT

VDE präsentiert IKT 2020

03.03.2010
Von 
Alexander Dreyßig betreut als Senior Portal Manager die Online-Angebote von Computerwoche, CSO und TecChannel. 
Anzeige  Im Rahmen der CeBIT präsentierte der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) sein Positionspapier zur Zukunft der IKT. Fazit: Trotz Spitzenpositionen in den Bereichen Future Internet, Embedded Systems und Green IT bestehe in Deutschland in anderen Bereichen wie der Nachwuchsförderung und dem flächendeckenden Breitbandausbau noch deutlicher Handlungsbedarf.
VDE Chef Prof. Dr.- Ing. Ingo Wolf, VDE Vize Alf Henryk Wulf sowie Bruno Jacobfeuerborn (Geschäftsführer Technology T-Mobile) und Dr. Walter Börmann (Leiter Kommunikation und Public Affairs) referierten über die Zukunft der IKT-Brache in Deutschland (Foto: heinrichson photos!)
VDE Chef Prof. Dr.- Ing. Ingo Wolf, VDE Vize Alf Henryk Wulf sowie Bruno Jacobfeuerborn (Geschäftsführer Technology T-Mobile) und Dr. Walter Börmann (Leiter Kommunikation und Public Affairs) referierten über die Zukunft der IKT-Brache in Deutschland (Foto: heinrichson photos!)
Foto: heinrichson photos!

Laut VDE wächst die Bedeutung der IKT-Branchen zunehmend. So würden im OECD-Durchschnitt inzwischen fast zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes in diesem Bereich erwirtschaftet. Mit einem Umsatz von 150 Milliarden Euro und mehr als 750000 Beschäftigten gehört die IKT-Branche zu den Schlüsselindustrien der Zukunft.

Positiv sieht der Verband insbesondere die gute Forschungslandschaft und die internationale Ausrichtung der IKT-Industrie, dank der Deutschland sich in Bezug auf Innovationen einen der vorderen Plätze bei Fest- und Mobilfunknetzen sowie den „Embedded Systems“ sichern konnte. Dadurch würden sich laut VDE Chancen eröffnen, neue Systeme und Anwendungen „Made in Germany“ auf dem Weltmarkt zu positionieren.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. So müssten insbesondere in den Bereichen IKT-Infrastruktur sowie der Ausbildung an Schulen und Universitäten noch deutlich mehr Anstrengungen unternommen werden. Gerade in den Schulen und Universitäten sollte die Attraktivität technischer Studiengänge erhöht werden. Im Bereich des Breitbandausbaus, insbesondere in Bezug auf hochperformante Glasfasernetze, sei ein weiter wachsender Bedarf zu erwarten. Um hier wirklich zukunftsfähig zu bleiben, müsse es Deutschland gelingen, flächendeckend eine Datenrate von 1 Gbit/s zur Verfügung zu stellen.

Trotz der generell guten und leistungsfähigen Forschungslandschaft und vieler erfolgreicher Forschungskooperationen zwischen Industrie und Hochschulen bestehe insbesondere bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung noch Handlungsbedarf. So werden laut eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Auftrag gegebenen und vom VDE zitierten Reports nur 0,29 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung verwendet. Zudem müssten der administrative Aufwand verringert, die steuerliche Forschungsförderung gestärkt sowie die FuE-Ausgaben bis 2015 jährlich um 10 Prozent gesteigert werden. Darüber hinaus gelinge es noch zu selten den Sprung von erstklassigen Innovationen hin zu marktreifen Produkten zu schaffen. Nur wenn in diesen Punkten Fortschritte erzielt würden, könne sich der Standort Deutschland aus dem Mittelfeld weiter nach vorne arbeiten.

Dabei hätte die anhaltend hohe Innovationsrate der IKT, insbesondere bei „eingebetteten“ IKT-Systemen, auch in anderen Wirtschaftsbereichen - zu nennen wären hier insbesondere der Maschinenbau, die Automobilindustrie und die Medizintechnik - ursächlich zu Innovationen und Strukturwandel beigetragen. Um diese Chancen weiter nutzen zu können, müsse der Forschungsverbund mit der Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene gestärkt werden. Zudem könnten europaweit vereinheitlichte Förderungsregelungen sowie zusätzliche steuerliche Anreize weitere Impulse schaffen.