Elektroingenieure haben im EDV-Sektor die besten Chancen

VDE: Nachwuchs kann Bedad nicht decken

26.07.1985

FRANKFURT/M. (lo) - Gute Berufsaussichten für Elektroingenieure, besonders im Sektor EDV, sieht der Verband deutscher Elektrotechniker (VDE). Der Arbeitsmarkt bleibe ausgeglichen, bis in die 90er Jahre bestehe wachsende Nachfrage.

"Es lohnt sich, Elektrotechnik zu studieren", bekräftigte der Vorsitzende des VDE, Dr. Chrysant Marnet, Ergebnisse einer Studie, die der Verband in Frankfurt am Main vorstellte. Zur Zeit seien zwischen 115 000 und 120 000 Elektroingenieure in Deutschland tätig. Bei 3300 offenen Stellen Ende 1984 sei eine Arbeitslosenzahl von 3500 als kaum besorgniserregend anzusehen.

Technische Entwicklung und Strukturwandel eröffneten günstige Wachstumsbedingungen: Vor allem die Teilbereiche Kommunikation, Information und Automation gehören nach Ansicht des VDE zu den stark expansiven Bereichen der Branche.

Ein deutlicher Mangel herrsche - so die Meinung der Bundesanstalt für Arbeit, aber auch zahlreicher Personalabteilungen großer Elektrounternehmen - zur Zeit insbesondere an Fachleuten der Gebiete Mikroelektronik und Elektronik, Soft- und Hardware, Nachrichtentechnik sowie Meß-, Steuer- und Regeltechnik. Ebenfalls gefragt seien Informatiker.

Auch wenn in den kommenden Jahren mehr Elektroingenieure auf den Markt drängten, die Nachfrage nach qualifizierten Fachleuten wachse dennoch um jährlich zwischen drei und fünf Prozent weiter.

Nach Ansicht des VDE gilt es allerdings, neue Ausbildungsschwerpunkte zu finden, die Lehrinhalte dem technischen Fortschritt rascher anzupassen und mehr Praxisnähe in der Hochschule zu realisieren.

Als Voraussetzungen für Karriere nannte der VDE-Vorsitzende Marnet fachliche Flexibilität, ständige Weiterbildung sowie eine breit gefächerte Ausbildung samt wirtschaftlichen Kenntnissen.