Squeezeout der USU AG

USU-Openshop spricht Klartext

18.04.2003
STUTTGART (CW) - Die USU-Openshop AG hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Der Zusammenschluss der beiden Companys USU und Openshop AG hat sich im Nachhinein als falscher Schritt herausgestellt.

"38,4 Millionen Euro Jahresverlust bei einem Umsatz von 19,5 Millionen sagen alles", beginnt der Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2002. Die Spekulationen auf Synergieeffekte aus der Verschmelzung von USU und Openshop erwiesen sich als zu optimistisch, so die selbstkritische Analyse. Gehofft hatte man, dass die New-Economy-Company Openshop der alteingesessenen USU den nötigen Schwung verleihen und im Gegenzug Openshop von den über lange Jahre aufgebauten Kundenbeziehungen profitieren könne. Heraus kam, so USU-Openshop-Vorstand Bernhard Oberschmidt vor kurzem auf der Bilanzpressekonferenz, eine Firma, die nicht klar positioniert war.

Daher begann bereits kurz nach dem Zusammenschluss das Großreinemachen. Der Geschäftsbereich E-Commerce wurde ausgelagert, die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte von 480 in Spitzenzeiten auf nun 250. Beweisen, dass der Turnaround zu schaffen ist, will das Unternehmen jetzt mit den alten USU-Themen: Produkte zum IT-Controlling sowie das Lösungsgeschäft mit Schwerpunkt Wissens-Mananagement.

Eine Börsennotierung reicht

Außerdem kündigte das Unternehmen nun an, dass die USU-Openshop AG die Anteilscheine der Minderheitsaktionäre der USU AG übernehmen und sich diese damit vollständig einverleiben wird. Derzeit hält USU-Openshop bereits mehr als 95 Prozent des Grundkapitals der USU AG. Es gebe keinen Sinn, zwei börsennotierte Unternehmen mit den dazugehörigen Pflichten zu führen, hatte Oberschmidt bereits im Vorfeld dieser Entscheidung verkündet. Auf der Hauptversammlung der USU AG soll über die als Squeezeout bezeichnete Transaktion entschieden werden. (rs)