User klagen ueber mangelnde Performance bei DSLw-basierten Routern RFC 1490 Group will Anwendern Alternative zu IBMs DLSw zeigen

12.08.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Eine Gruppe von SNA-Herstellern will eine Offensive starten, um Anwender dazu zu bewegen, ihren SNA- und Multiprotokoll-Verkehr auf Frame-Relay-Netze zu portieren, statt sich mit TCP/IP und Data Link Switching (DLSw) zu beschaeftigen. Speerspitze des Angriffes ist ein neues Konsortium, das inoffiziell als "RFC 1490 Group" bezeichnet wird.

Die neue Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, SNA-Usern, die

ein Multiprotokoll-Backbone aufbauen wollen, eine Loesung anzubieten, die ohne TCP/IP-basierte Technologien auskommt. Der Name des Konsortiums leitet sich, wie die CW-Schwesterpublikation "Network World" berichtet, von der Internet Engineering Task Force RFC 1490 ab, die die Spezifikationen fuer den SNA-Datenaustausch ueber Frame Relay definiert hat.

Nach den Worten von Lynn Nye, President der Beratungsfirma Net Results in Portland und Berater der RFC 1490 Group, will das Konsortium die Frame-Relay-Spezifikationen weder aendern noch neu definieren, sondern nur den Anwendern Alternativen zu IBMs DLSw zeigen.

DLSw hat Big Blue urspruenglich zum Transport von SNA- und Netbios- Verkehr via TCP/IP-Backbones entwickelt. Ein Grund fuer die Gruendung des 1490-Konsortiums sehen Beobachter in der unklaren Zukunft von DSLw - waehrend sich die Hersteller ueber die Marschroute fuer eine moegliche Weiterentwicklung zanken, beklagen die Benutzer von DSLw-basierten Routern deren mangelnde Performance. Hier will die Gruppe um ACC, Eicon, Sourcecom, Sync Research und andere ansetzen - eine Aufgabe, die eigentlich in den Zustaendigkeitsbereich des Frame Relay Forums faellt.

Marktbeobachter vermuten, dass sich das Forum momentan nicht mit dieser Frage befassen kann, da es mit Carrier-Fragen und der Standardisierung von ATM-Frame-Relay-Verbindungen ausgelastet ist. Zwar waere es den US-Anwendern lieber, wie es in einem Artikel der CW-Schwester "Infoworld" heisst, wenn sich das Forum mit dem Thema beschaeftigen wuerde, doch die Anwender sind zuversichtlich, dass auch die 1490-Group die Aufgabe zur Zufriedenheit aller loest - eine Einschaetzung, die man auch bei IBM teilt, obwohl sich Big Blue nicht in dem Konsortium engagiert.