Umfrage zu IT-Nutzung in Unternehmen

User-Anspruch: IT soll auch private Devices warten

14.09.2016
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mindestens ein Drittel der deutschen User nutzt private Endgeräte im Firmennetz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von SolarWinds. Für die IT bedeutet dies Mehrarbeit, denn die Nutzer erwarten den professionellen Support auch für ihre eigenen Devices.
Immen mehr Nutzer verwenden ihre eigenen Endgeräte im Firmennetz.
Immen mehr Nutzer verwenden ihre eigenen Endgeräte im Firmennetz.
Foto: Georgejmclittle - shutterstock.com

34 Prozent der Anwender verbinden mehr private Geräte mit dem Unternehmensnetz, als dies vor 10 Jahren der Fall war: Bei den Geräten handelt es sich primär um Laptops und Smartphones. Zu diesem Ergebnis kommen die Umfragen "IT is Everywhere" von SolarWinds. Dabei handelt es sich um zwei Untersuchungen. Die erste Umfrage befasst sich mit der Sichtweise deutscher Endbenutzer auf die sich wandelnde Technologielandschaft in Unternehmen und die damit verbundene Rolle der IT-Experten.

Gegenstand der zweiten Untersuchung ist die entsprechende Sichtweise der IT-Experten. Die erste der beiden Umfragen, an der 507 Angestellte (jedoch keine IT-Experten) in Deutschland teilnahmen, wurde im Juni 2016 von Harris Poll im Auftrag von SolarWinds durchgeführt. Die zweite Umfrage wurde von SolarWinds im Juli 2016 durchgeführt. An dieser Umfrage nahmen 276 IT-Experten weltweit teil.

"Unsere Umfragen zeigen, dass Endbenutzer immer mehr Geräte - auch ihre privaten - mit Unternehmensnetzwerken verbinden, sich auf cloudbasierte Anwendungen verlassen, und außerhalb herkömmlicher Büros arbeiten", fasst Joseph Kim, Senior Vice President & Chief Technology Officer bei SolarWinds, die Ergebnisse zusammen. "hierbei handelt es sich um Trends, bei denen den IT-Abteilungen die direkte Kontrolle entzogen wird."

So geben 34 Prozent der angestellten deutschen User an, dass sie mehr (unternehmenseigene und private) Geräte mit Unternehmensnetzwerken verbinden, als dies vor 10 Jahren der Fall war, und zwar durchschnittlich drei Geräte mehr pro Benutzer. Genauso hoch ist der Prozentsatz der User, die mehr private Devices ins Firmennetz bringen. 64 Prozent der Endbenutzer geben an, dass sie einen Laptop/Desktop-Computer mit Unternehmensnetzwerken verbinden, 47 Prozent ein Smartphone und 18 Prozent einen Tablet-Computer. 27 Prozent verbinden ein nicht so gängiges elektronisches Gerät mit dem Firmennetz- etwa Bluetooth-Lautsprecher, Streaming-Media-Player, tragbare Technologie (Wearables) und E-Reader.

Die IT soll private Devices supporten

Dabei befinden sich die von deutschen Nutzern verwendeten Programme zunehmend außerhalb der lokalen Infrastruktur des Arbeitgebers, wie beispielsweise cloudbasierte Anwendungen und mit der Arbeit verbundene Ressourcen, die außerhalb des Büros genutzt werden. Insgesamt gehört die Cloud mittlerweile, so die IT-Experten in 60 Prozent der Unternehmen Experten dazu. Sie wir erlaubt und gefördert. 71 Prozent der IT-Experten schätzen außerdem, dass Endbenutzer mindestens gelegentlich von der IT nicht sanktionierte cloudbasierte Anwendungen verwenden. 43 Prozent der deutschen User geben an, dass sie diese cloudbasierten Anwendungen - sowohl von der IT erlaubte und von der IT nicht sanktionierte Anwendungen - bei der Arbeit nutzen.

Obwohl die deutschen Nutzer mehr Technologie verwenden, die sich oft der Kontrolle der IT-Experten ihrer Arbeitgeber entzieht, halten sie diese IT-Experten dennoch weiterhin für die Performance dieser Geräte verantwortlich. 62 Prozent der IT-Experten geben zu Protokoll, dass deutlich mehr Anwender als vor 10 Jahren erwarten, dass die IT ihre privaten Devices unterstützt Auf Anwenderseite geht jeder zweite davon aus, dass die IT-Experten ihrer Arbeitgeber die Performance dieser Geräte sicherstellen. Und die Fehlerbehebung hat gefälligst schnell zu erfolgen. 43 Prozent der IT-Experten sehen sich mit der Erwartungshaltung konfrontiert, dass Probleme mit privaten Geräten genauso schnell behoben werden wie bei unternehmenseigenen Geräten und Technologien.