USB-Panne bei der Polizei

29.06.2006
Australischer Polizist verliert einen USB-Stick mit Informationen über Phishing-Banden sowie Daten von Bankkunden.

Wie wichtig der Schutz sensibler Daten auf mobilen Datenträgern ist, zeigt eine Panne, die dem Australian High Tech Crime Centre (AHTCC) passiert ist. Wie die Zeitung "The Australian" ermittelte, verlor ein Beamter der Behörde, die für die Aufklärung von Cyber-Verbrechen zuständig ist, einen USB-Stick, auf dem auch ein Dossier über Phishing-Organisationen unter anderem in Lettland und Estland gespeichert war. Das geschah im April des vergangenen Jahres. Auf Grundlage dieser Informationen seien mehrere Personen verhaftet worden - allerdings keine mehr, seitdem der Memory-Stick verschwunden ist.

Peinlicher ist jedoch, dass sich auf dem Speicher auch Daten von 3500 Kunden von 18 Banken befanden - darunter deren Namen und Kontonummern. Wie es heißt, waren die Informationen nicht verschlüsselt, auch war kein Passwort für den Zugriff auf das Medium eingerichtet. Trotz intensiver Suchmaßnahmen in Hotels und auf Flughäfen in Sydney, Singapur und London blieb der USB-Stick verschwunden.

Einige der Banken wollten ihre Kunden über das Missgeschick informieren, wurden anscheinend jedoch vom AHTCC überredet, dies zu unterlassen. Die Behörde wollte nicht, dass die Kriminellen von der Existenz des Sticks erfahren. Ein Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass die gespeicherten persönlichen Informationen nicht umfassen genug waren, um damit Betrügereien zu begehen. Außerdem befänden sich die Konten der betroffenen Kunden unter ständiger Beobachtung. (ave)