USB-Geräte lernen Ethernet

15.12.2005
Device-Server bringen Endgeräte wie Drucker oder Scanner in das LAN.
Flexibler wie Print-Server lassen sich Device-Server einsetzen: Sie bringen Scanner, Festplatten oder Multimediageräte ins Netz.
Flexibler wie Print-Server lassen sich Device-Server einsetzen: Sie bringen Scanner, Festplatten oder Multimediageräte ins Netz.

Wer Endgeräte wie Drucker oder Scanner in Arbeitsgruppen nutzen will, zahlt meist einen hohen Aufpreis. Entweder die Hersteller lassen sich ihre proprietären optionalen Netzkarten mit Preisen von bis zu 200 Euro fürstlich entlohnen - wenn man bedenkt, dass normale PC-Netzkarten nur zehn Euro kosten - , oder die Netzwerkfähigkeit ist gleich nur den Modellen der Oberklasse vorbehalten. Dabei würde für viele Anwendungsfälle im Abteilungsumfeld meist das Leistungsspektrum eines modernen Consumer-Produkts schon ausreichen. Doch der Einsatz scheitert häufig daran, dass diese Modelle nur eine USB-Schnittstelle besitzen und somit auf den ersten Blick nicht zu vernetzen sind.

Schwachpunkte

Auf den ersten Blick klingt das Konzept eines USB-Device-Servers bestechend und verspricht die Lösung zahlreicher Probleme im Büroalltag. In der Praxis hat es jedoch zwei Schwachpunkte: Zum einen lassen sich keine Geräte anschließen, die den Isochronous Data Transfer over USB verwenden. Das sind beispielsweise Web-Kameras oder USB-Lautsprecher. Zum anderen erlauben die USB-Device-Server keinen konkurrierenden Netzwerkzugriff auf die Endgeräte. Das heißt, wenn Benutzer A einen angeschlossen Drucker verwendet, so ist dieses Gerät für Benutzer B nicht ansprechbar. Dies wird besonders dann zum Problem, wenn etwa Benutzer A vergisst, das Gerät nach Beendigung des Druckauftrags wieder freizugeben. Um dies zu vermeiden, offeriert die Steuerungssoftware SX Virtual Link die Option, Geräte nach Beendigung eines Jobs automatisch wieder freizugeben. Sieht man von diesen beiden Schwachpunkten ab, ist die Idee der USB-Device-Server ein interessanter Lösungsansatz.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma sollen in Windows-Umgebungen USB-Device-Server eröffnen, wie sie etwa die Silex Technology Europe GmbH, Meerbusch, im Programm hat. Ähnlich wie die eher bekannten Pocket-Print-Server werden auch die Device-Server zwischen Ethernet-Anschluss und USB-Geräte-Interface positioniert. Im Gegensatz zu den kleinen Print-Servern unterstützen sie jedoch über einen zusätzlichen Hub bis zu 14 Endgeräte. Auf dem Client-PC wird als Gegenstück das Verbindungswerkzeug "SX Virtual Link" installiert. Es tunnelt quasi die USB-Steuerkommandos durch das LAN zum Device-Server und nutzt dabei TCP/IP als Netzprotokoll. Für den Anwender erfolgt das Ganze laut Silex transparent, so dass er am Arbeitsplatz die gewohnten USB-Treiber und Monitoring-Tools des Endgeräts weiterverwenden kann.

Mit WLAN-Unterstützung

Der USB-Device-Server selbst, etwa das Silex-Modell "SX-2000U2", unterstützt auf der Endgeräteseite USB 2.0 in der Highspeed-Variante mit theoretisch bis zu 480 Mbit/s. Die Anbindung an das LAN kann per Ethernet oder Fast Ethernet erfolgen. Das jüngste Gerät, der rund 170 Euro teure "SX-2000WG", lässt sich zudem auch direkt im WLAN einsetzen. Im Gegensatz zum kleineren Schwestermodell beherrscht es noch die WLAN-Standards 802.11 b und g.

Zur Sicherheit im Funknetz dient WPA (Wifi Protected Access) mit AES- und TKIP-Verschlüsselung. Ferner verfügt das Gerät über eine IP-Adressfilterfunktion, mit der bestimmte Netzwerkteilnehmer eingebunden oder auch ausgeschlossen werden können. (hi) u