Dicke Leitung

USB-3.0-Webcam streamt Full-HD-Videos

24.09.2009
Von pte pte
Auf dem Intel Developer Forum (IDF) wurden verschiedene Peripheriegeräte gezeigt, die USB 3.0 nutzen. Darunter ist eine Webcam, die Full-HD-Videos streamen kann.

Der Spezialist für digitale Kamerasysteme Point Grey hat in Zusammenarbeit mit dem Halbleiterhersteller Fresco Logic die weltweit erste Webcam für den neuen USB-Standard in der Version 3.0 entwickelt und das Gerät auf dem Intel Developer Forum (IDF) erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die über die Highspeed-Schnittstelle mit dem PC verbundene Webcam ist in der Lage, unkomprimierte Videos in der vollen HD-Auflösung von 1.920 mal 1.080 Bildpunkten an entsprechende Empfangsgeräte zu streamen. Allerdings handelt es sich bei dem gezeigten Modell um einen frühen Prototypen, der mithilfe von Teilen anderer Hersteller realisiert wurde. Der Drei-Megapixel-Bildsensor in der HD-Webcam kommt von Sony, und der Fresco USB-3.0-Controller verrichtet seinen Dienst auf einem Asus-Motherboard.

Derzeit noch ein Prototyp, aber ein scharfer Blick in die Zukunft - Webcam von Point Grey mit Full HD.
Derzeit noch ein Prototyp, aber ein scharfer Blick in die Zukunft - Webcam von Point Grey mit Full HD.
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Trotzdem prognostiziert man bei Point Grey bereits erste Einsatzmöglichkeiten. "Die Performance von Anwendungen wie Gesichtserkennung kann mithilfe des unkomprimierten HD-Materials gesteigert werden", sagt Point-Grey-Marketingdirektor Vlad Tucakov. "Hierbei handelt es sich um einen weiteren Meilenstein für SuperSpeed-USB", so Jeff Ravencraft, Vorstandsmitglied des USB Implementers Forum. Die Demonstration des HD-Streamings zeige abseits des bereits bekannten High-Speed-Datentransfers mit externen Speichergeräten weitere Anwendungsmöglichkeiten für den neuen Standard auf.

Erst die hohe Geschwindigkeit der aktuellen Übertragungstechnologie ermöglicht den Durchsatz der enormen Datenmengen, die durch das Streamen von HD-Videos bei Bildwiederholraten von 60 Hertz anfallen und in weiterer Folge die besonders scharfen Bilder, die eine derartige Kamera liefert. Marktreife hat das Gerät freilich noch nicht. "Bislang haben wir uns auf den Prototyp konzentriert. Bis ausgereifte Produkte in den Handel kommen, wird es noch eine Weile dauern", sagt ein Point-Grey-Sprecher gegenüber pressetext.

Neben der HD-Webcam werden im Rahmen des IDF auch noch einige weitere Geräte mit USB 3.0 vorgeführt. So zeigt beispielsweise Asus ein System mit einem X58-Motherboard, das über USB 3.0 Daten an einen externen Massenspeicher von Luciport überträgt. Dabei soll bereits das USB Attached SCSI Protocol (UASP) zum Einsatz kommen. Auch Fujitsu ist mit einem SuperSpeed-USB-Gerät vertreten. Ein mit USB-3.0-Ports ausgestattetes Notebook des Computerherstellers überträgt auf dem IDF ebenfalls Daten an ein externes Speichermedium.

Des weiteren stellen MCCI und Symwave auf dem IDF das nach eigenen Angaben "weltschnellste" USB-3.0-System aus, das über einen SuperSpeed SATA-Controller eine Datentransfer-Rate von 270 Megabyte (MB) pro Sekunde erreicht. Terry Moore, CEO bei MCCI, hält USB 3.0 für eine große Chance. "Anfangs wird USB 3.0 zweifellos großartige Leistung mit Transfer-Raten von etwa 70 MB pro Sekunde ermöglichen. So kann beispielsweise eine 450-MB-Datei binnen acht Sekunden übertragen werden", sagt er. Neben der Bedeutung für die Datenübertragung hebt er auch die Möglichkeiten zur Videoübertragung hervor. USB 3.0 ermögliche das Streamen von HD-Videos, ohne auf einen HDMI-Port angewiesen zu sein. (pte)