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USA wollen Exportrestriktionen lockern

11.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die scheidende Clinton-Regierung hat ein letztes Mal Vorschläge zur Lockerung der Exportbestimmungen für leistungsfähige Computer vorgelegt. In Sachen Hardware sei eine Ausfuhrbeschränkung nach Systemleistung nicht mehr zeitgemäß. Schließlich könne heute jedermann einen Haufen Standard-PCs nehmen und zu einem Hochleistungsverbund clustern, so die Experten. Da musste selbst das Verteidigungsministerium zustimmen: "Hardwarekontrollen sind einfach nicht mehr effektiv", erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister Rudy DeLeon. Deswegen soll künftig der Export von Systemen bis zur Leistung von 32 verbundenen Pentium-III-Rechnern überall hin möglich sein (ausgenommen die schlimmsten so genannten Schurkenstaaten).

Eine ganze Reihe von Staaten und Regionen soll neu ins "Tier-1"-Lager aufgenommen werden, für das die geringsten Auflagen gelten. Unter anderem könnten Süd- und Mittelamerika, Südkorea, große Teile Afrikas und viele südostasiatische Länder (darunter Malaysia, Laos und Singapur) den begehrten Status erhalten. Lockern will man die Beschränkungen auch für Indien und China. Der Bannstrahl für potenziell terroristisch gefährliche Staaten - z.B. Iran, Irak, Libyen, Kuba und Nordkorea - wird aber wohl Bestand haben. Die Vorschläge sollen der Bush-Regierung in der Hoffnung übergeben werden, dass diese sie möglichst rasch in die Tat umsetzt.