Jobvernichtung im großen Stil

USA: Weitere Stellenkürzungen im TK-Sektor

12.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Im Telekommunikationsmarkt der USA werden weiter Stellen gestrichen, und ein Ende scheint nicht absehbar. Dies äußerte zumindest die Outplacement-Firma Challenger, Gray & Christmas Inc.

Die Telekommunikationsbranche gab allein im Januar und Februar dieses Jahres bekannt, fast 61000 Stellenkürzungen zu planen, so der Challenger-Bericht. Dies seien 42 Prozent mehr angekündigte Streichungen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Die Kürzungen im TK-Sektor machen 71 Prozent der rund 85000 Stelleneinsparungen im gesamten Technologiesektor aus, der auch die Computer- und Elektronikindustrie sowie den elektronischen Handel umfasst.

Auch der mit dem TK-Sektor zusammenhängenden Elektronikindustrie stehen weitere Kürzungen ins Haus. Die Firmen berichteten zu Beginn dieses Jahres von 11700 zu streichenden Jobs, einem Drittel mehr als den 8900 wegfallenden Stellen des Vorjahreszeitraums. Selbst starke Unternehmen müssten der Überkapazität und der Wettbewerberschwemme Tribut zollen. Außerdem belaste die Branche, dass Firmen kaum noch in neue Netzwerk- und TK-Technik investierten.

Am wenigsten Stellenstreichungen habe es bei Dotcom-Firmen gegeben. Die kündigten in diesem Jahr einen um 94 Prozent geringeren Abbau an als im Januar und Februar des letzten Jahres (2001: 21400 angekündigte Kürzungen, 2002: 1280). Auch bei den Computerfirmen bleiben mehr Stellen erhalten als früher. Bisher wurden 11400 Kürzungen angekündigt. Dies entspricht einem Rückgang um 30 Prozent.

Allerdings ließ das Outplacement-Unternehmen verlauten, dass weniger Stellenstreichungen nicht unbedingt gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Aufschwung seien. Vielmehr agierten die überlebenden Firmen personell bereits an der Untergrenze und würden weitere Jobverluste schlicht nicht verkraften.