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USA verklagen britischen NASA-Hacker

13.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das <a href="http://www.usdoj.gov/" target="_blank">US-Justizministerium</a> hat vor einem Bundesgericht in Virgina formell Anklage gegen den britischen Hacker Gary McKinnon erhoben. Der 36-Jährige arbeitslose Systemadministrator hat zwischen März 2001 und März 2002 unter dem Pseudonym "Solo" 92 Server des US-Militärs geknackt. Dazu nutzte er bekannte Sicherheitslücken der Microsoft-Systeme aus. Auf den Rechnern der Armee, Marine und Luftwaffe spionierte er Passwörter aus und löschte Nutzerkonten. Außerdem drang er auch in Server der Raumfahrtbehörde NASA und in die Netze von sechs Unternehmen ein. Dadurch seien Schäden von 900.000 Dollar entstanden, so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Besonderes Aufsehen erzielte Solo, als er am 23 September 2001, zwei Wochen nach den Terroranschlägen in den USA, das Netz der <a href="http://www.globalsecurity.org/military/facility/earle.htm" target="_blank">Navals Weapon Station

Earle</a> lahmlegte, die für den Nachschub der Atlantik-Flotte sorgt. Der zuständige Staatsanwalt Paul McNulty glaubt nicht, dass Solo für feindliche Geheimdienste arbeite.

Zur Zeit hält sich McKinnon in London auf. Die USA haben einen Auslieferungsantrag gestellt, dem die britischen Behörden voraussichtlich nachkommen werden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem 36-Jährigen zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar. (lex)