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Privates Gremium soll Domain-Vergabe regeln

USA geben Alleinherrschaftsanspruch auf das Internet auf

08.06.1998
Von md 
Privates Gremium soll Domain-Vergabe regeln

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Bundesregierung rückt von ihrem international umstrittene Plan ab, die Vergabe von Internet-Adressen selbst zu übernehmen. Vielmehr soll ein internationales und privatwirtschaftlich organisiertes Gremium diese Aufgabe übernehmen. Dies sagte Becky Burr von der US-Behörde National Telecommunication and Information Adminstrations Office of International Affairs in Washington. Die Domain-Namen werden seit 1995 im Auftrag der US-Regierung von Network Solutions Inc. verwaltet. Der Vertrag läuft im September 1998 aus. Im Februar dieses Jahres hatte US-Präsident Bill Clinton die sogenannten „Internet Green Papers" der Regierung vorgestellt. Darin wird zum einen die Steuerfreiheit von Transaktionen im Internet, zum anderen die weltweite Geltung der US-Gesetzgebung für alle „Surfer" gefordert. Schon im Vorfeld hatte EU-Kommissar Martin Bangemann diesen Anspruch auf internationale Gültigkeit scharf kritisiert. Auch die EU wolle an der Vergabe der Domain-Bezeichnungen beteiligt sein. Für Deutschland ist derzeit noch die genossenschaftlich organisierte Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG (DENIC eG) in Frankfurt am Main zuständig.