Verfängliche Gespräche über Partnerschaften

US-Wettbewerbshüter haben Cisco im Visier

09.10.1998

Den Stein ins Rollen brachte wohl ein Artikel eines amerikanischen Technologiemagazins. Dort nach den gescheiterten Partnerschaften mit Lucent und Nortel befragt, hatte Cisco-CEO John Chambers seine Sicht von Wettbewerb definiert.

Seine Äußerungen erweckten bei der FTC den Verdacht, daß hohe Cisco-Manager den Netzmarkt mit Wettbewerbern aufteilen wollten. Das wäre nach den amerikanischen Antitrust-Gesetzen illegal. Aufgrund dieses Verdachtes hat die US-Behörde von den drei beteiligten Unternehmen nun Details über die Treffen der Führungskräfte verlangt.

Der 8,5 Milliarden Dollar schwere Netzwerkhersteller versprach, mit den Wettbewerbshütern zu kooperieren. Gleichzeitig versucht er die Bedeutung der Untersuchung herunterzuspielen. So bewertet Ciscos Firmenanwalt Dan Scheinman die FTC- Schritte als eine "routinemäßige Voruntersuchung". Ferner gehe es dabei nicht um die Geschäftspraktiken von Cisco, sondern um Gespräche, die vor sechs Monaten endeten.

Bei Lucent, einem der Unternehmen, mit dem Cisco die beanstandeten Gespräche führte, versichert man ebenfalls, mit der FTC kooperieren zu wollen. Das dürfte die dem Unternehmen insofern leichtfallen, als laut Firmensprecher Bill Price die FTC zugesagt hat, daß Lucent nicht Ziel der Untersuchung sei.