Run auf Wahlberichterstattung im Netz

US-Wahl zwang News-Sites in die Knie

24.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Für die Berichterstattung über die Präsidentschaftswahl in den USA war das Internet eine ideale Plattform - zumindest auf Sites wie Yahoo.com, die nicht unter der Last der Seitenabrufe zusammenbrachen.

Um sich über die jeweils aktuelle Situation im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore und George Bush zu informieren, nutzten Millionen von US-Anwendern die interaktiven Möglichkeiten des Mediums, indem sie den aktuellen Stand in ihrem Bundesstaat und Wahlkreis abriefen, sich Reden der Kandidaten auf Video ansahen oder per E-Mail sogar Kontakt mit den Reportern aufnahmen.

Doch nicht alle Web-Angebote waren dem Ansturm gewachsen. Der Firma Keynote zufolge, die die Ladezeiten von Websites in regelmäßigen Abständen misst, konnte zum Beispiel msnbc.com dem Andrang am Wahltag zeitweise nicht mehr standhalten. Der Online-Ableger des Nachrichtensenders NBC hatte sich zwar auf den Run vorbereitet - etwa ladeintensive Werbe-Banner und Videoclips, die nichts mit der Wahl zu tun hatten, von der Site genommen. Trotzdem gelang es zwischen 18 und 21 Uhr nur in 57,1 Prozent der Fälle, die Startseite beim ersten Versuch vollständig zu laden, und dafür wurden im Schnitt 17,7 Sekunden benötigt. Auf der Website von CNN glückte der Seitenaufbau immerhin in 98,4 Prozent der Abrufe - mit 12,7 Sekunden dauerte aber auch er noch zu lang.

Bessere Ergebnisse erzielten laut Keynote die Site der "New York Times" - durchschnittlich acht Sekunden bei einer 96,7-prozentigen Antwortrate - sowie die Homepage der "Washington Post" (1,5 Sekunden/100 Prozent). Am besten schnitt das Portal von Yahoo ab: Die entsprechende Nachrichtenseite baute sich mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit in durchschnittlich 0,6 Sekunden auf.