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US-VoIP-Anbieter erhalten Notruf-Aufschub

29.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eigentlich wären die US-amerikanischen Anbieter von Internet-Telefonie ab morgen verpflichtet gewesen, allen Kunden die Services zu kappen, die nicht eine Einverständniserklärung abgegeben haben, dass über Voice over IP keine Notruftelefonate über die US-weit gültige Rufnummer 911 möglich sind. Die entsprechende Frist wurde nun seitens der zuständigen Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) vom 30. August auf den 28. September verlängert, damit die Service-Provider mehr Zeit haben, sich von all ihren Kunden das "E911 VoIP Advisory" absegnen zu lassen.

Viele , vor allem reine VoIP-Dienstleister wie Vonage sind beim Versuch, ihre Kunden an den Notruf anzubinden, auf massive Schwierigkeiten gestoßen. Das liegt zum einen daran, dass das entsprechende Netz von traditionellen Telcos kontrolliert wird, denen die aufstrebende Konkurrenz ein Dorn im Auge sind. Zum anderen gibt es prinzipielle technische Probleme - beim US-Notrufsystem wird die Adresse des Festnetzanschlusses in den Zentralen mit angezeigt. VoIP-Telefone funktionieren aber einerseits ortsunabhängig, sind aber andererseits (anders als Mobiltelefone) nicht über Funkzellen oder ähnliche Mechanismen geografisch ortbar. (tc)