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US-Verkehrsministerium: Orbitz schadet langfristig dem Wettbewerb

28.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Kartellrechtsuntersuchung gegen das Online-Reisebüro Orbitz ist das US-Verkehrsministerium nun zu einem ersten - wenn auch ambivalenten - Ergebnis gekommen: Das Department of Transportation (DOT) teilte mit, dass das drittgrößte Internet-Portal für Flugtickets in den USA einen positiven Einfluss auf den Wettbewerb im Reisemarkt habe, von dem die Kunden profitieren. Längerfristig sei jedoch zu befürchten, dass das von fünf US-Fluggesellschaften gegründete Joint-venture dem Konkurrenzkampf der Airlines schade. Der Bericht enthält keine Empfehlungen an den Kongress, wie in dem Kartellrechtsstreit geurteilt werden sollte. Diese Entscheidung obliegt dem Generalinspektor des Ministeriums. Nach Angaben eines DOT-Sprechers warten die Beamten zunächst eine weitere unabhängige Bewertung durch das Justizministerium ab.

Das Ergebnis des Berichts wurde von Orbitz-CEO Jeff Katz freudig begrüßt. Er erklärte, dass erneut kein Beweis für eine Schädigung des Wettbewerbs gefunden worden sei. Der Konkurrent Expedia sieht das Urteil anders und konzentriert sich auf den Passus, wonach das Verkehrsministerium in Orbitz eine langfristige Bedrohung für den Wettbewerb sieht.

Noch bevor die Flugbörse im Sommer vergangenen Jahres online ging, beschuldigten die Konkurrenten deren Muttergesellschaften, sie wollten mit Orbitz Kontrolle über die Preisgestaltung von Flugtickets ausüben: Zunächst werde das Joint-venture die besondere Beziehung zu den Muttergesellschaften ausnutzen, um besonders billige Flüge anbieten zu können. Längerfristig werde der Preis dann in die Höhe getrieben. (mb)