IDC schätzt Ausgaben für DV im Jahre 1980 auf 54,2 Milliarden Dollar

US-User: Die Hälfte des DV-Budgets fürs Personal

14.03.1980

WALTHAM (je/to) - Für die Datenverarbeitung werden die US-amerikanischen Anwender im Jahre 1980 mehr als 50 Milliarden Dollar aufwenden, prognostiziert die International Data Corporation (IDC). Die Marktforscher behaupten weiter, daß dieses Ausgabenvolumen bis 1985 auf über 100 Milliarden Dollar steigen wird.

Die für dieses Jahr erwarteten Ausgaben von 54,2 Milliarden Dollar würden einen Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber 1979 (47,4 Milliarden Dollar) bedeuten, erklärte IDC. Im vergangenen Jahr waren die Ausgaben entgegen der IDC-Vorhersage von 14,4 Prozent um 16,2 Prozent gegenüber 1978 angewachsen.

Der größte Brocken dieser Kosten werden die Personalkosten sein, 1980 wie schon im Vorjahr etwa 51,8 Prozent der gesamten DV-Aufwendungen.

Für die Zukunft wird jedoch mit einem überdurchschnittlichen Wachstum auf diesem Gebiet gerechnet. Die Ausgaben für die Mitarbeiter sollen etwas schneller steigen als die übrigen DV-Aufwendungen, nämlich um 17 Prozent im Laufe 1980 auf einen Betrag von 28 Milliarden Dollar. Davon sollen rund 23,4 Milliarden Dollar auf Gehälter entfallen, weitere 1,8 Milliarden auf Reisen, Fortbildung und Arbeitgeberabgaben. 41 Prozent dieser Gehälter werden an Programmierer und Systemanalytiker ausbezahlt, 15 Prozent an das Management, zehn Prozent an die DV-Techniker, neun Prozent an das Erfassungspersonal, die verbleibenden 25 Prozent an Büro- und Bedienkräfte.

Nach dem Personalsektor der nächst kostenintensive Bereich ist die Hardware, für die der US-Anwender in diesem Jahr ungefähr 33,7 Prozent vom Gesamtbudget ausgeben muß. 1979 betrugen die Hardwarekosten 16,7 Milliarden Dollar; in diesem Jahr soll der Zuwachs neun Prozent betragen, so daß damit 18,2 Milliarden Dollar auf die Hardware entfallen. Die IDC-Prognose für diese Aufwendungen betrug für 1979 zwölf Prozent (realiter wurden 16 Prozent erreicht).

Obwohl Personal- und Hardwareausgaben weiterhin den größten Anteil an den Aufwendungen ausmachen, wird voraussichtlich der Softwareanteil prozentual am stärksten expandieren. Zwar macht dieser Anteil derzeit nur etwa 6,4 Prozent am DV-Budget aus soll aber im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent anwachsen, nämlich von 2,7 auf 3,4 Milliarden Dollar.

Nimmt man Timesharing und Remote Job Entry-Dienste heraus, die nur auf geringe Wachstumsraten kommen werden, so dürften für Software-Packages 31 Prozent mehr als im Vorjahr, nämlich 1,68 Milliarden Dollar verausgabt werden. Desgleichen sollen die Aufwendungen für Unternehmensberatungs- und Softwareleistungen um 27 Prozent wachsen und 1980 um die 1,4 Milliarden Dollar erreichen.

Datenerfassungs- und COM-Dienste sollten nach IDC-Angaben eine Steigerung von 25 Prozent verzeichnen und in diesem Jahr auf 260 Millionen Dollar Gesamtumsatz kommen. Software- und andere Dienstleistungen, die außer Haus erworben werden, stammen zu ungefähr gleichen Teilen von Hardware-Herstellern und unabhängigen Softwarehäusern, prophezeit IDC.

Gleichwohl repräsentieren die 3,4 Milliarden Dollar für Außer-Haus-Dienste nur 17 Prozent der gesamten Anwender-Aufwendungen für Software, was gleichbedeutend ist mit 83 Prozent der softwarebezogenen Aktivitäten, die vom In-House-Personal erbracht werden. Im Gegensatz zu Software und Dienstleistungen werden die Ausgaben für Netzwerk-Anwendungen im Jahre 1980 das größte Wachstum aufweisen, meint IDC. In diesem Jahr werden es 1,8 Milliarden Dollar sein und damit 20 Prozent mehr als im letzten Jahr. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß Netzwerke noch einen recht geringen Anteil am Gesamtmarkt haben, nämlich 3,4 Prozent (im letzten Jahr 3,2 Prozent).

Bei größeren Anwendern entfallen 35 Prozent der Netzwerk-Aufwendungen auf Terminals, 22 Prozent auf private Übertragungsleitungen, 19 Prozent auf Wählleitungen, 13 Prozent auf Verbindungsequipment (Modems etc.), zehn Prozent auf Leitungen des "Wide Area Telephone Service" (Wats) und ein Prozent auf Satellitenverbindungen - dies die Schätzung der IDC. Die IDC-Übersicht basiert auf den Antworten von 200 befragten Anwendern.