Kommentar

US-Träume

30.04.1999

Keine Frage: Die Begierde von Debis-Systemhaus-Chef Karl Heinz Achinger ist groß, im US-amerikanischen IT-Service-Markt mehr als nur seine Visitenkarte abzugeben. Und sie hat bereits eine längere Geschichte. Will man zu den ganz großen Anbietern gehören, bleibt wohl auch kaum anderes übrig. Doch kleinere Zukäufe oder Allianzen dürften für einen raschen Erfolg kaum ausreichen. Zu fest sind die Claims im US-Markt abgesteckt. Liegen also doch Pläne für einen großen Deal in den Schubladen der Konzernmutter Daimler-Chrysler? Möglichkeiten gäbe es. Im vergangenen Sommer waren Debis und EDS Fusionsabsichten unterstellt worden. Beide Seiten dementierten zwar, doch angesichts des Leidensdrucks der Schwaben, im US-Geschäft endlich kräftig mitmischen zu müssen, sowie der schwachen Positionierung von EDS in Deutschland würde ein Zusammenschluß Sinn geben. Dann wäre da auch noch die Computer Sciences Corp. (CSC). Daß sich CSC im vergangenen Jahr gegen die Übernahme durch Computer Associates (CA) massiv wehrte, ist kein Indiz dafür, daß das Unternehmen nicht doch unter ein Dach zu schlüpfen würde, wenn ein geeigneter Partner vorstellig wird. Vielleicht nimmt ja alles auch eine ganz andere Wendung: Telekom-Chef Ron Sommer soll auch an Debis interessiert sein.Beate Kneuse