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US-TK-Firmen tragen ein Fünftel zur Arbeitslosigkeit bei

09.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mehr als jeder fünfte Job, der in den vergangenen sechs Monaten in den USA gestrichen wurde, kam aus der TK-Industrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Challenger, Gray and Christmas (CGC), in der die Outplacement-Spezialisten seit Januar 2002 mehr als 735.000 Entlassungen unter die Lupe genommen haben. "Das ist das erste Mal, seit wir solche Studien erstellen, dass ein einzelner Industriesektor mit einem so starken Anteil in der Statistik vertreten war", hieß es in einem E-Mail-Statement des in Chicago ansässigen Unternehmens. Zurückzuführen sie dies auf die schwache wirtschaftliche Situation einerseits sowie die fragwürdigen Bilanzierungen innerhalb der Branche, "von denen Worldcom nur ein Beispiel unter vielen ist", sagte CGC-Chef John E. Challenger.

Die Studie ergab außerdem, dass 33 Prozent der in diesem Jahr ausgesprochenen Kündigungen aus dem weiten Umfeld der IT-Industrie kamen. Hier wurden insgesamt 243.000 Mitarbeiter entlassen - im ersten Halbjahr 2001 waren es über 313.000. Den Großteil hatten die Computerhersteller zu verzeichnen, sie strichen mehr als 55.000, E-Commerce-Anbieter über 1700 Jobs. Nach Einschätzung von Challenger dürfte dies noch nicht das Ende der Entwicklung sein. Aufgrund der jüngsten Daten zum Konsumentenverhalten der US-Büger, sei ein weitere Entlassungswelle in der zweiten Jahreshälfte nicht auszuschließen.