US-Studie der CSC Consulting Group ergab: Case verliert an Bedeutung Wichtigste Aufgabe der IT ist die Optimierung von Prozessen

04.02.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Alle Jahre wieder fragt die in Cambridge, Massachusetts, ansaessige CSC Consulting Group grosse US-Konzerne, welche Prioritaeten sie bei ihren IT-Investitionen setzen wollen. Absoluten Vorrang hat 1994 die Neugestaltung von Geschaeftsprozessen mit Hilfe der IT.

Einem solchen Business Re-Engineering werden vor allem der Kundenservice, die komplette Auftragsbearbeitung, der Logistikbereich sowie das Rechnungswesen unterzogen. Um diese unternehmenskritischen Faktoren zu optimieren, investieren die Unternehmen weiter hohe Summen in Datenverarbeitung - wenngleich die IT-Budgets nicht mehr ganz so schnell wachsen wie in den Jahren zuvor. CSC stuetzt sich in der Umfrage auf die Angaben von 556 IT-Direktoren, die Unternehmen mit einem durchschnittlichen Umsatzvolumen von 250 Millionen Dollar jaehrlich repraesentieren.

Aus der Tatsache, dass die IT-Verantwortlichen in den letzten sechs Jahren fuenfmal die Durchfuehrung von Business-Re-Engineering- Prozessen mit Hilfe der IT als wichtigste Management-Aufgabe beurteilten, schliessen die Analysten, dass hier noch immer grosse Defizite vorliegen. Offenbar erzielen viele Companies nicht die erwarteten Erfolge.

Weit oben auf der Prioritaetenliste rangieren ausserdem eine bessere Abstimmung der IT auf die Unternehmensziele sowie die sinnvollere Verwertung von Daten. Die CSC-Analysten wollten auch wissen, welche Technologien in der Gunst der IT-Chefs am hoechsten stehen. Wie im Vorjahr hat das Thema Client-Server Vorrang vor allen anderen Bereichen. Es folgen lokale Netze (LANs), Weitverkehrsnetze (WANs) und Electronic Data Interchange (EDI).

Dagegen haben heiss disku- tierte DV-Technologien wie Imaging, Kuenstliche Intelligenz oder Pen-Computing offenkundig an Attraktivitaet verloren. Sie tauchen in der Rangliste der unternehmenskritischen Informationstechnologien erst sehr weit hinten auf. Einen tiefen Sturz erlebte auch die Groupware, die vom 15. auf den 27. Platz fiel. Aus diesem Fall laesst sich auch ableiten, wie weit Anspruch und Realitaet des Business Re- Engineerings auseinanderklaffen: Zu den Grundsaetzen der Geschaeftsprozess-Optimierung zaehlt eine moeglichst enge Anbindung von Daten und Prozessen; der Einsatz von Groupware-Produkten koennte dabei durchaus hilfreich sein.

Eine erstaunlich starke Position nehmen in diesem Jahr die sogenannten RAD-Tools (Rapid Application Development) ein, die zum erstenmal auf der Liste erscheinen und gleich auf Platz vier liegen. Sie haben den CASE-Werkzeugen den Rang abgelaufen. Die CASE-Tools fielen von der vierten auf die elfte Stelle zurueck. Diese Entwicklung spiegelt die Situation der Anwender wider, die Anwendungen moeglichst schnell erstellen wollen.