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US-Studie bemängelt Sprachqualität von Internet-Telefonie

13.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Schlechte Zensuren hinsichtlich Sprachqualität und Zuverlässigkeit vergibt eine US-Studie dem Telefonieren via Internet. Hierzu untersuchte Keynote Systems Inc. das Angebot von sechs VoIP-Providern. Im Durchschnitt war laut der Studie die Sprachqualität beim Telefonieren via Internet schlechter als bei einem Handy-Telefonat.

Im Zuge der Studie führte Keynote Systems laut Dharmesh Thakker, Senior Product-Manager bei Keynote, 150.000 automatisch generierte Ferngespräche von einem VoIP-Anschluss zu einem klassischen Telefon durch. Überprüft wurden dabei die Internet-Telefonie Anbieter AT&T Callvantage, Packet 8, Primus Lingo, Skype Out, Verizon Voicewing und Vonage. Die Sprachqualität selbst testete Keynote mit einem Softwareverfahren, das die International Telecommunication Union im ITU-Standard ITU-T P.862 festgelegt hat. Die VoIP-Telefonate wurden dabei über Internet-Zugänge mit DSL- oder TV-Kabel-Anschluss geführt.

Als zuverlässigster Anbieter bezüglich Verfügbarkeit, erfolgreichem Verbindungsaufbau erwies sich im Test Vonage. Das Unternehmen erreichte 80 von 100 Punkten. Bei der Sprachqualität hatte dagegen AT&T Callvantage mit 78 Punkten die Nase vorn. Auch wenn die beiden Unternehmen besser als ihre Konkurrenten abschnitten, haben sie laut Thakker keinen Grund, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen: Auch sie könnten ihren Service noch deutlich verbessern. Insgesamt bewertet Keynote die VoIP-Qualität auf einer Skala von eins bis fünf (= sehr gut) mit 3,5. Damit liegt die Internet-Telefonie noch hinter dem Mobilfunk, der auf 3,6 Punkte kam.

Allerdings ist selbst die Wahl eines der Testsieger keine Garantie für ein qualitativ zuverlässiges VoIP-Angebot, denn Keystone stellte zum Teil erhebliche regionale Unterschiede fest. Thakker appelliert deshalb an die VoIP-Anbieter, mit ihren Backbone-Carriern bessere Service Level Agreements (SLAs) auszuhandeln. (hi)