Verfahren gegen Microsoft

US-Staaten reduzieren ihre Anklagepunkte

24.07.1998

Allerdings erklärte Dennis Vacco, Generalstaatsanwalt von New York und Sprecher der Klägerseite, die Ermittlungen in Sachen Office und Outlook würden in einem gesonderten Verfahren wieder aufgenommen.

Der Generalstaatsanwalt enttäuscht damit Microsoft-Vertreter, die angesichts der jüngsten Entwicklung mit einem Prozeßgewinn rechneten. Er begründet die Reduzierung der Vorwürfe mit den Beschränkungen, die der Richter sowohl in bezug auf die Verhandlungdauer als auch bei der Zahl der Zeugen festgelegt hat.

Geschäftspraktiken der Branche im ZwielichtDiese Eingrenzung der Klage vor allem auf die Koppelung von Windows-Betriebssystem und Browser-Software bezweckt die Konzentration des Falles auf den Hauptvorwurf Vaccos: "Wir glauben, Microsofts Geschäftspraktiken dienen dem Schutz der enormen Gewinne, die auf Basis des Betriebssystem-Monopols erwirtschaftet werden, und in diesem Zusammenhang der Abwehr der konkurrierenden Web-Browser-Techniken."

Tatsächlich bot der Fall Microsoft inzwischen Anlaß, generell die Geschäftspraktiken der Computerbranche zu durchleuchten. Ein erster Schritt ist hier das von US-Senator Orrin Hatch initiierte Senatshearing mit dem Titel: "Wettbewerb im digitalen Zeitalter: Jenseits der Browser-Kriege". Für das Hearing am 23. Juli, zu dem viel Branchenprominenz erwartet wird, lagen zu Redaktionsschluß noch keine Zeugenlisten oder Tagesordnungspunkte vor. Die Ergebnisse sind jedoch im Web über http://www.senate.gov/ judiciary abrufbar.