US-Sicherheitsbehörde plant Führerschein mit Funkchip

29.03.2007
Das Dokument soll auch als Ausweis für den Grenzübertritt gelten.

Gemeinsam mit dem US-Staat Washington will die nationale Sicherheitsbehörde, das Department of Homeland Security (DHS), einen Ausweis entwickeln, der als Führerschein und Reispass für andere Länder des amerikanischen Doppelkontinents dient. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er mit einem Funkchips ausgerüstet.

Offenbar gibt es in den USA viele Bürger, die keinen Pass besitzen und deshalb von Urlaubsreisen nach Kanada oder Mittelamerika absehen. Mit dem neuen Führerschein würden sie eine preisgünstige Alternative zum teuren Reisepass erhalten, so ein Sprecher des Washingtoner Gouverneurs Chris Gregoire. Das voraussichtlich per Funkabfrage lesbare Dokument soll ab 2008 verfügbar sein - rechtzeitig zur Winterolympiade, die 2010 im kanadischen British Columbia über die Bühne gehen wird.

Laut Gregoire muss der Erwerb dieses Kombipasses freiwillig sein: "Wir verstehen sehr wohl, dass einige Leute nicht daran interessiert sind, ständig eine ID-Karte mit einem Chip bei sich zu führen." Die gespeicherten Informationen sollen zudem durch Verschlüsselung gegen unbefugtes - und dank der Funktechnik auch unbemerktes - Lesen geschützt werden. Verbraucherschützer und Bürgerrechtler befürchten allerdings, dass die Sicherheitsmechnismen nicht ausreichen könnten - umso mehr, als es einem britischen Sicherheitsberater kürzlich gelang, die verschlüsselten Daten eines Ausweis-Chips zu lesen (siehe: "RFID-Chip in britischen Pässen geknackt"). (qua)