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US-Richterin weist Klagen wegen Handy-Strahlung zurück

10.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-amerikanische Richterin Catherine Blake vom Bezirksgericht in Baltimore hat fünf Klagen gegen die Handy-Hersteller Nokia und Motorola abgewiesen. Die Kläger hatten argumentiert, der Verkauf von Mobiltelefonen sei unverhältnismäßig gefährlich, weil die Hersteller die Geräte anbieten, ohne darauf hinzuweisen, dass der Gebrauch eines Headsets das Risiko an einem Hirntumor zu erkranken deutlich senke. Blake begründete ihre Entscheidung damit, dass eine Zulassung der Klage einen Eingriff in die Kompetenzen der Bundesaufsichtsbehörde für Kommunikation sowie der Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln bedeutet hätte. Die offiziellen Stellen hätten bereits ausreichende

Sicherheitsvorschriften für Handy-Strahlung erlassen. Das Urteil bestätige die Rolle der staatlichen Behörden bei der Aufsicht der Telekommunikationsunternehmen, kommentierte Motorola-Manager Norman Sandler den Ausgang des Verfahrens. Die Anwälte der Kläger prüfen den Spruch, um die Entscheidung eventuell in weiteren Instanzen anzufechten. Blake hatte bereits im September 2002 die Klage eines Neurologen aus Baltimore abgewiesen, der einen Zusammenhang seines Hirntumors mit der Handy-Nutzung sah und deshalb einen Schadensersatz in Höhe von 800 Millionen Dollar forderte. (ba)