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US-Richter verwirft Klage gegen MySpace nach angeblichem Missbrauch

16.02.2007
Ein US-Bundesrichter hat eine Millionenklage gegen die Internet-Plattform MySpace verworfen, die von Eltern eines angeblich missbrauchten Mädchens eingereicht worden war.

"Wenn irgendjemand die Pflicht hatte, Julie Doe zu schützen, dann waren dies ihre Eltern, nicht MySpace", zitierte die "Los Angeles Times" den Richter Sam Sparks vom Bezirksgericht in Austin (US-Bundesstaat Texas).

Die Eltern des Mädchens mit dem Decknamen Julie Doe hatten dort das populäre Portal auf Schadenersatz verklagt. Ihre minderjährige Tochter hatte sich als 18-Jährige ausgegeben und über die Webseite einen Mann kennen gelernt, der sie bei einem Treffen angeblich sexuell missbrauchte. Die Website biete ungenügende Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Minderjährigen, hielten die Eltern dem MySpace-Betreiber News Corp. vor. Der Anwalt der Familie will Berufung einlegen. Die Familie sei zu "einem sehr langen Kampf" bereit, erklärte Adam Loewy.

Vier kalifornische Familien hatten im Januar vor einem Gericht in Los Angeles ähnliche Klagen wegen angeblicher sexueller Belästigung Minderjähriger eingebracht. Das Community-Portal müsste Prüfmechanismen einrichten, um zu garantieren, "dass die Nutzer tatsächlich so alt sind, wie sie angeben", zitierte die Zeitung damals einen Anwalt der Familien. (dpa/tc)