US-Regierung kappt ihr DV-Budget

24.01.1986

WASHINGTON (CWN) - DV-Entscheider in staatlichen Stellen rüsten sich derzeit für die nächste Runde von Budgetkürzungen. Sie befürchten, daß dadurch zumindest größere Anschaffungen von Computerequipment verzögert werden. Dem Rotstift zum Opfer fallen sollen weiter auch Ausbildungsmaßnahmen. Die Stimmung im öffentlichen Dienst, so einige MIS-Manager, sei auf dem Tiefpunkt angelangt.

Als Ursache für die neuerlichen Streichungen gilt die Bemühung der US-Regierung, bis 1991 das Staatsdefizit abzubauen. Für 1986 sind an Einsparungen 11,7 Milliarden Dollar vorgegeben, 1987 soll die Summe dann 50 Milliarden betragen.

Daß die Effizienz staatlicher Dienstleistungen unter diesen Schnitten leiden werde, steht für Robert L. Ross, Präsident der Association of Federal Computer Users, außer Zweifel. Der Chef der Benutzervereinigung spricht sich allerdings auch gegen, die Anschaffung neuer Maschinen aus, obwohl Experten den neuen Systemen bescheinigen, kostengünstiger zu arbeiten sowie eine veraltete Ausrüstung zu ersetzen. Es wäre für den DV-Manager ein derzeit nahezu hoffnungsloses Unterfangen, sich von den IBM-Serien /360 oder /370 in die Welt der 3080- oder 3090-Prozessoren einzuloggen, meint indes Ross.