Heimische Hersteller geraten weiter unter Druck

US-Regierung hebt den Zoll auf japanische Laptops auf

09.08.1991

WASHINGTON (vwd) - Die US-Regierung hat am Donnerstag vergangener Woche den Einfuhrzoll von 100 Prozent auf Laptops aufgehoben und damit auf den Abschluß des neuen Halbleiter-Abkommens zwischen den USA und Japan reagiert. Nach der Öffnung des heimischen Marktes für ausländische Produkte müssen die ohnehin schon angeschlagenen US-Hersteller nunmehr mit schärferem Wettbewerb rechnen.

Die Entscheidung wird sich allerdings kaum auf das Geschäft des Marktführers Toshiba oder auf andere in den USA produzierende ausländische Laptop-Hersteller auswirken, heißt es in einem Bericht des "Wall Street Journal".

Handelsexperten in Washington erwarten jedoch, daß andere japanische Produzenten, die sich bisher wegen des hohen Zolls vom US-Markt ferngehalten haben, jetzt dort aktiv werden. Genannt werden die Fujitsu Ltd., Kyocera Corp., Citizen Watch Co., Victor Co. of Japan, Casio Computer Co. sowie einige der in die Elektronik diversifizierende japanische Stahlhersteller.

Eine derartige Herausforderung, so das amerikanische Wirtschaftsblatt weiter, würde der US-Computerindustrie nicht gerade helfen, aus der schlimmsten Rezession ihrer Geschichte herauszukommen.

In den USA herrsche Besorgnis darüber, daß die Aufhebung der Zölle zur weiteren Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Übersee führen wird.