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US-Pensionskassen klagen gegen AOL Time Warner

21.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Bundesstaaten Ohio und Kalifornien haben Ende vergangener Woche Klage gegen den Medienkonzern AOL Time Warner eingereicht. Sie fordern Schadenersatz für Verluste in Millionenhöhe, die Pensionsfonds für Angestellte der öffentlichen Hände gemacht hatten, und werfen AOL und Time Warner vor, sie hätten Anleger vor ihrem Merger über die tatsächliche finanzielle Situation beider Unternehmen getäuscht. Die fünf Pensionsfonds aus Ohio sowie das dortige Bureau of Workers Compensation hatten mehr als 100 Millionen Dollar, das California's Public Employees' Retirement System (Calpers) sogar 250 Millionen Dollar verloren. Eine weitere Klage droht seitens des Pensionsfonds der kalifornischen Lehrerschaft.

Die Rentenkassen hatten sich entschieden, sich nicht einer zivilen Sammelklage von Privatpersonen anzuschließen, sondern sich stattdessen auf ein anderes Statut für institutionelle Anleger zu berufen. "Beim Class-Action-Prozess springen am Ende nur Peanuts heraus", erklärte Jim Petro, Attorney General von Ohio. Eine Sprecherin von AOL Time Warner wollte die Klagen nicht kommentieren. Sowohl die US-Börsenaufsicht als auch das Justizministerium ermitteln derzeit in Sachen Bilanzierungspraxis des Medienriesen. (tc)