Web

US-Pensionsfonds setzt Xerox auf die schwarze Liste

28.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der größte US-Pensionsfonds Calpers (California Public Employees' Retirement System) hat Xerox bezichtigt, die Verhaltensstandards zur Unternehmensführung und -überwachung (Corporate Governance) nicht zu erfüllen. Der einflussreiche institutionelle Anleger erklärte, der Drucker- und Kopiererhersteller besäße einen der unfähigsten Verwaltungsräte. So sei es äußerst beunruhigend, dass dieselben Mitglieder, die Xerox im Zeitraum des riesigen Bilanzskandals und einer Reihe von strategischen Fehlentscheidungen überwachten, nach wie vor im Board säßen. Außerdem hielt der Inhaber von drei Millionen Xerox-Aktien dem Konzern seine äußerst schwache wirtschaftliche Performance vor. Calpers forderte Xerox-Chairwoman und -chefin Anne Mulcahy in einem Brief auf, das Board um drei

unabhängige Mitglieder zu erweitern und sich von einem ihrer beiden Posten zu trennen.

Neben Xerox führte die Pensionskasse auch JDS Uniphase und Manugistics in ihre aktuelle Liste von Firmen auf, die sich unzureichend an die Corporate-Governance-Regeln halten und wenig zum Shareholder-Value beitragen. Calpers fordert damit zwar nicht direkt zum Verkauf der Anteile an bestimmten Unternehmen auf. Bei einem Anlagevolumen von 131 Milliarden Dollar hat die negative Bewertung des Rentenfonds aber eine Signalwirkung für andere Anleger. (mb)