Ethernet-Standard für ungeschirmte Zwei-Draht-Kabel?

US-Normierungsgremien ziehen Bilanz

11.12.1987

FRAMINGHAM (CWN) - Eine Leistungsbilanz gezogen haben die drei Standardisierungs-Gremien IEE-802.3-Kommittee, die MAP/TOP-Benutzergruppe und das Network Computing Forum. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören die erzielten Fortschritte bei der Schaffung eines Standards für Ethernets auf der Basis von ungeschirmten Zwei-Draht-Kabeln und die Spezifikation eines Standard-Interfaces zwischen dem Technical Office Protocol (TPO) und IBMs Network-Basis-I/O-System-Protocols.

Die bei IEE 802.3 mit dem Vorschlag für ein Ethernet auf der Basis von ungeschütztem Zwei-Draht befaßte Studiengruppe hat bereits drei der insgesamt fünf Hürden genommen, um in die Riege der offiziellen Standard-setzenden Task-Gremien aufgenommen zu werden. Folgenden Anforderungen muß die Gruppe unter anderem gerecht werden: Aufzeigen eines Marktbedürfnisses für einen solchen Standard und dessen Kompatibilität mit bereits bestehenden 802.3-Normen sowie Nachweis der technischen und ökonomischen Machbarkeit. Bei den Mitgliedern der Gruppe handelt es sich um HP, Synoptics, Wang, David Systems, 3Com und DEC.

Mit einem Standard-Interface zwischen den ISO-Transportprotokollen der Klasse 4 und IBMs Netbios kann das zweite genannte Normierungs-Gremium, die MAP/TOP-Gruppe, aufwarten. Das an und für sich auf ISO-Standards festgelegte Gremium geht davon aus, daß TOP-Netzwerkbenutzer einen Nutzen aus der großen Anzahl von Applikationen, die für IBMs Netzbios-Interface geschrieben wurden, ziehen können. Die neuen Spezifikationen sollen langfristig gesehen in die Version 3.0 der TOP-Spezifikationen einbezogen werden.

Von dem Network Computing Forum (NCF) schließlich stammt der Vorschlag, eine gemeinsame Spezifikation zu erarbeiten, um Computer-Ressourcen in einem Netzwerk zu teilen beziehungsweise eine einheitliche Basis zu schaffen, um verschiedene Rechner in einem Netz mit Applikationen zu versorgen. Die hierfür notwendige Funktion - auch bezeichnet als Remote Procedure Call (RPC) - wurde von den Computeranbietern bisher normalerweise in eigener Regie erarbeitet.