Sinkende Kundenzahlen

US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel weitet Verlust aus

13.05.2008
Der als Übernahmekandidat der Deutschen Telekom gehandelte US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel kämpft weiter mit massiven Verlusten und sinkenden Kundenzahlen.

Der drittgrößte US-Anbieter verzeichnete im ersten Quartal ein Minus von 505 Millionen Dollar (327 Millionen Euro) nach einem Verlust von 211 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank weiter um 8 Prozent auf 9,33 Milliarden Dollar. Das Geschäft bleibe vorerst schwierig, räumte der seit Dezember amtierende Konzernchef Daniel Hesse am Montag am Firmensitz in Overland Park (Kansas) ein.

Mit seinem um die Sonderlasten bereinigten Gewinn schnitt Sprint Nextel indes besser ab als von Analysten erwartet. Die Aktie verlor jedoch gestern zum Handelsstart 2,03 Prozent auf 9,19 Dollar.

Spekulationen über Zukunft

Angesichts der anhaltenden Talfahrt reißen die Spekulationen über die Zukunft des Unternehmens nicht ab. Die Telekom prüft laut Kreisen mit ihrer Tochter T-Mobile den Kauf des in den USA nächstgrößeren Anbieters. Die Übernahme würde T-Mobile USA mindestens auf Augenhöhe mit den Branchenführern AT&T und Verizon bringen. Der vor fast drei Jahren fusionierte Sprint-Nextel-Konzern selbst denkt unterdessen Berichten zufolge über eine erneute Aufspaltung nach. Die Integration der beiden Unternehmensteile gestaltet sich noch immer schwierig.

Im ersten Quartal verlor Sprint Nextel mehr als eine Million Mobilfunk-Kunden und kommt nun insgesamt auf knapp 53 Millionen. Das Ergebnis belasteten Einmalkosten etwa für den Konzernumbau von rund 320 Millionen Dollar. Sprint Nextel strich zuletzt 4000 Stellen und schloss mehrere Filialen.

2007 gigantisches Minus

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern nach Abschreibung fast des gesamten Kaufpreises für Nextel ein gigantisches Minus von fast 30 Milliarden Dollar verzeichnet - einer der größten Verluste der US-Firmengeschichte. Für Aufsehen sorgte der Anbieter gerade erst mit der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für ein USA-weites Hochgeschwindigkeitsnetz (WiMax-Technologie) zur mobilen Internet-Nutzung via Laptop und Handy. (dpa/tc)