250 000 Workstations für die Air Force

US-Militär greift Unisys mit Großauftrag unter die Arme

15.12.1989

WASHINGTON (IDG) - Kaum ist der Ausschluß der Unisys Corp. von US-Militäraufträgen außer Kraft gesetzt, zieht das Unternehmen einen dicken Fisch an Land: Der Desktop-III-Kontrakt über die Lieferung von bis zu 250 000 Mikrocomputern für die US-Air-Force geht an Unisys.

Der gesamte Kontrakt in Form von Lieferoptionen hat einen Umfang von etwa 700 Millionen Dollar; mit diesem Gebot lag Unisys nach Angaben des Air Force Standard Systems Center unter denen der Mitbieter. Zu denen gehörten neben der Tandy-Tochter Grid Systems Corp., der Government Technology Services Inc. und der Sysorex Inc. auch Zenith Data Systems, die bisher die Air Force mit Rechnern belieferte und kürzlich den Zuschlag über die Lieferung von 500 000 PCs an die US-Navy erhalten hatte.

Der erste Teil des Air-Force-Kontraktes im Wert von 233 Millionen Dollar verpflichtet die in den roten Zahlen stehende Unisys zur Lieferung von 75 000 Personal-Workstations Serie mit 80386-Prozessoren innerhalb von zwei Jahren.

Die Rechner werden sowohl unter MS-DOS wie unter SCO-Unix laufen. Anfangs sollen monatlich 3500 Einheiten, nach fünf Monaten je 6500 Einheiten geliefert werden. Analysten rechnen allerdings noch mit einem offiziellen Protest der Mitbieter.

Unisys hatte sich erst vor kurzem vom Auftragsbann der US-Militärs befreien können; dieser resultierte aus der sogenannten "III-Wind-Affäre", einem Bestechungsskandal aus der Zeit vor der Fusion von Sperry und Burroughs zu Unisys. Durch ein Schuldeingeständnis hatte Unisys hierfür die Verantwortung übernommen (siehe CW Nr. 46 vom 10. November 1989, Seite 59).