Trotz Entlassungen, Verlusten und Werkschließungen:

US-Mikrohersteller bleiben optimistisch

05.07.1985

NEW YORK (CW) - Unbeeindruckt von den zum Teil chaotischen Verhältnissen auf dem US-Mikromarkt bleiben einige Produzenten und Handelsketten. Entgegen der allgemeinen Entwicklung in diesem Industriezweig können sie nach eigenem Bekunden mit hohen Verkaufszahlen aufwarten.

So berichtet Businessland Inc., eine Mikro-Handelskette mit landesweiten Verkaufsstationen, daß das Geschäft hervorragend laufe. Auch Marktführer IBM bezeichnet den Mikro-Absatz als gut. Die Compaq Computer Corp., nach eigenem Bekunden führender Distributor von IBM-kompatiblen Systemen über Einzelhandelskanäle, rechnet für 1985 gar mit einer Zuwachsrate von 50 Prozent.

Auch verschiedene Marktforschungsunternehmen geben für 1985 durchaus optimistische Marktprognosen ab. So sagt die Future Computing Inc. beispielsweise für den Einzelhandelsabsatz von Mikros der höheren Preisklasse einen Anstieg um 34 Prozent auf 17,2 (12,8) Milliarden Dollar voraus. Schwierigkeiten hätten dagegen vor allem Hersteller von Heimcomputern.

Als prominentestes Opfer gilt nach wie vor Apple. Doch vertritt Future Computing Inc. die Ansicht, das Unternehmen müsse jetzt den Preis für gravierende Fehler in Firmenpolitik und Produktstrategie zahlen. Apple habe sich gegen den Trend gestellt, Computer zu produzieren, die mit einer für IBM-Modelle entwickelten Software gefahren werden können.