Fuer X.25 ziehen dunkle Wolken am Horizont auf

US-Markt fuer Frame-Relay soll bis 1996 um 800 Prozent wachsen

29.01.1993

Die Zahl der installierten oeffentlichen und privaten Frame-Relay- Netze duerfte in die Hoehe schnellen: Waren 1991 nur 79 Netze in Betrieb, so sollen es 1996 bereits 2802 Networks sein. Gruende dafuer sind laut Frost & Sullivan vor allem hohe Uebertragungsgeschwindigkeiten, Effizienz und Wirtschaftlichkeit, die Frame-Relay zur bevorzugten Technik in digitalen Netzen machen. Nach Meinung der Analysten ist Frame-Relay besonders effizient im Internetworking-Bereich einsetzbar, da der LAN- Verkehr oft schlagartig einen enormen Bandbreitenbedarf aufweise. Diesen Bedarf koenne Frame-Relay mit unterschiedlich langen Datenpaketen und Bandwidth on demand erfuellen. Zudem sei das Verfahren etwa zehnmal so schnell wie X.25 Packet Switching, da weder Fehlerpruefung noch -korrektur an den Switching Nodes erforderlich sind.

Fuer den Markt entsprechender Frame-Relay-Komponenten wie Router, Switches und Adapterkarten sagen die Auguren ein Wachstum von 57 Millionen Dollar auf 413 Millionen Dollar im Jahr 1996 voraus. Die Ausgaben fuer Frame-Relay-Dienstleistungen werden sich im Berichtszeitraum von knapp zwei Millionen Dollar auf fast 120 Millionen Dollar erhoehen.

Eine Aufschluesselung in die einzelnen Marktsegmente zeigt, dass die Router mit knapp 80 Prozent 1991 den groessten Marktanteil hatten, gefolgt von den Switches mit 17 Prozent. Allerdings erwarten die Auguren jedoch bis 1996 eine starke Verschiebung der einzelnen Segmente. Mit 44 Prozent werden die Router 1996 zwar immer noch den hoechsten Verkaufsanteil haben, Shooting-Stars auf dem Frame-Relay-Markt sind dann aber die Adapterkarten. Ihr Anteil schnellt von knapp drei Prozent auf ueber 30 Prozent. Die Switches werden ihr Volumen etwas erhoehen und etwa 20 Prozent des Marktes ausmachen. 1991 noch nicht auf dem Markt vertreten, werden 1996 fast sechs Prozent aller verkauften Frame-Relay-Komponenten Multiplexer sein.

Laut Frost & Sullivan eignet sich Frame-Relay auch kuenftig vor allem fuer Anwender, die mehrere LANs ueber weite Strecken verbinden muessen. Darueber hinaus werden auch Terminal-Host-User aufgrund der Wirtschaftlichkeit verstaerkt auf dieses Protokoll setzen. Zudem rechnen die Marktforscher bei einem weiter wachsenden Bedarf an schnellen Antwortzeiten mit einer verstaerkten Migration von X.25- Anwendern zu Frame-Relay-Netzen. 1996, gegen Ende des Berichtzeitraums, sollen dann die meisten Applikationen mit hohen Uebertragungsraten, zum Beispiel CAD/CAE, kombinierte Dokumentenverarbeitung, Multimedia Terminals, unter Frame-Relay laufen.

Laengerfristig erwarten die Marktanalysten von Frost & Sullivan, dass Frame-Relay sich neben anderen Breitband-Technologien wie Cell-Relay beziehungsweise ATM am Markt behaupten wird. ATM sei dabei die beste Vermittlungstechnik fuer Sprache oder Video, waehrend Frame-Relay eher fuer Hochgeschwindigkeits- Datenuebertragungen geeignet sei.

Abb: Die Shooting-Stars auf dem Frame-Relay-Markt duerften 1996 die Adapterkarten sein