US-Justizministerium steigt in Klagen gegen HP, Sun und Accenture ein

20.04.2007
Das US-amerikanische Justizministerium hat sich drei Klagen gegen Hewlett-Packard, Sun Microsystems und Accenture angeschlossen, die so genannte Whistleblower (= Informanten, die Missstände aufdecken) eingereicht hatten.

Die drei Anbieter sollen Schmiergelder an IT-Partner gezahlt und auch Bestechungen angenommen haben für gegenseitige bevorzugte Behandlung bei IT-Aufträgen der Öffentlichen Hände. HP, Sun und Accenture sollen seit Ende der 90er Jahre der US-Regierung "falsche Behauptungen" untergeschoben haben. Ursprünglich angestrengt wurden die Klagen von dem früheren Accenture-Mitarbeiter Norman Rille und einem weiteren Informanten, Neal Roberts. Diesen zufolge waren Dutzende von Firmen in das Netz von Bestechungen verstrickt. Die untereinander eingeräumten Rabatte wurden dabei natürlich nicht an die jeweiligen Kunden weitergegeben.

"Millionen von Dollar Schmiergelder wurden gesucht, empfangen, angeboten und gezahlt" von den drei Unternehmen und anderen Partnern, schreibt das Department of Justice (DOJ) in einer gestern veröffentlichten Eingabe beim Bezirksgericht für den Eastern District of Arkansas.

Alle drei Beschuldigten vertreten die Auffassung, sie hätten nicht unrechtmäßig gehandelt. Sie wollen sich nach Kräften gegen die Vorwürfe wehren und mit den Ermittlern zusammenarbeiten. Weitere Firmen, die das DOJ beschuldigt, sind unter anderem Cisco, Microsoft, IBM, Dell sowie Oracle. Accenture soll beispielsweise von der IBM für "bevorzugte Behandlung und Einfluss" 735.000 Dollar für sechs Regierungskontrakte zwischen 2001 und 2006 eingestrichen haben. Insgesamt habe Accenture seit dem Jahr 2000 über 20 Millionen Dollar von seinen Verbündeten erhalten, laut DOJ zum Teil in Gestalt von Vereinbarungen über Aktienkäufe. (tc)