Im Vordergrund steht die Kosteneinsparung:

US-IBM legt Divisionen zusammen

19.09.1980

MÜNCHEN (CW/je) - Einer Meldung der COMPUTERWORLD zufolge hat IBM in den Vereinigten Staaten die Produktentwicklungs- und -herstellungsfunktionen der Geschäftszweige "General Systems Division" (GSD) und "Office Products Division" (OPD) zusammengelegt. Die neu entstandene "Information Systems Division" wird nach IBM-Angaben sämtliche Computersysteme betreuen, ferner die Peripheriegeräte, Schreibmaschinen, Kopierer und andere kleine elektronische Bürogeräte.

Da GSD wie OPD die Vermarktung ihrer Produkte in eigener Verantwortung fortsetzen werden, glauben Beobachter, daß es sich hier eher um eine Maßnahme mit dem Ziel der Kostenreduzierung handelt, als um die Bemühung, die einstmals versprochene Vereinheitlichung der IBM-Divisionen Wirklichkeit werden zu lassen.

Nach Einschätzung von Dave Stein - er ist Mitarbeiter des Marktforschungsunternehmens Gartner Group - könnte die Konsolidierung durchaus diesem "zweiten" Zweck dienen, einige parallellaufende Aktivitäten zu eliminieren; denn GSD und OPD hätten zeitweise sehr ähnliche Produkte in ihrem Programm gehabt.

Im Oktober 1978, daran erinnert die COMPUTERWORLD, hatte IBM derartige Zusammenlegungspläne bereits einmal zu realisieren beabsichtigt, sie jedoch zurückgestellt, als Vorwürfe laut wurden, IBM werde auf diese Weise eine General-Motorsähnliche Industriemacht, zusammengesetzt aus Einzelelementen. IBM-Vice President Robert B. Dunlop, zuständig für die Produktion, wird die neue Division leiten, teilt IBM mit; seine derzeitige Position wird er jedoch beibehalten.