US-Händler verärgert über PS2-Knappheit

13.11.1987

BOSTON (CWN) - Einen Lieferengpaß der Modelle 30 und 50 der neuen PS/2-Familie von IBM beklagen US-amerikanische Händler. Ebenso fehlten Netzwerk-Karten, was sich negativ auf den Verkauf der Modelle 60 und 80 auswirkte, die ansonsten als Netzwerk-Server angeboten werden könnten. Ein Händler äußerte die Befürchtung, daß sich die Situation noch verschlimmern werde.

In der Zwischenzeit vergeben große Händlerketten starke Preisnachlässe auf PS/2-Systeme, die lieferbar sind. Dazu meinte ein weiterer Händler: "Das ist verrückt. Es gibt keinen Grund, einen Rabatt auf Produkte zu geben, die ohnehin nur in kleinen Stückzahlen verfügbar sind."

Andere Händler werten die Nachlässe als Reaktion auf die Discounts, die IBMs Direkt-Verkaufs-Truppe Großkunden gewährt und die zwischen 40 und 45 Prozent liegen sollen. Nach einem schwachen Sommer zeichnet sich jetzt eine verstärkte Nachfrage ab.

William Lowe, President des für PS/2 zuständigen Unternehmensbereichs Entry Systems Division, teilte kürzlich mit, daß bislang eine Million Exemplare der PS/2-Familie ausgeliefert worden seien, 65 Prozent davon im Inland. Diese Zahl sei jedoch kein Hinweis auf die verkaufte Stückzahl, da "ausgeliefert" nicht unbedingt mit "verkauft" gleichzusetzen wäre. Brancheninsider deuten die Rabatt-Strategie als Hinweis darauf, daß IBM mit dem Image seiner neuen Rechnerserie nicht zufrieden ist und es auf diese Weise aufpolieren will.