Der US-Einzelhändler TJX hat eine neue Rekordmarke beim Verlust von Datensätzen gesetzt und damit den ohnehin schon komfortablen Vorsprung zu den "Wettbewerbern" deutlich ausgeweitet. Bislang hatte das Unternehmen eingeräumt, die Kartendaten (Kredit/Debit) von zirka 46 Millionen Kunden durch wiederholte Einbrüche ins Netzwerk verloren zu haben. Eine Gruppe von Finanzdienstleistern, die sich derzeit vor Gericht mit TJX um die Kosten des Vorfalls streitet, brachte nun eine neue Zahl ins Spiel: Demnach sind seit 2003 zirka 94 Millionen Datensätze abgegriffen worden.
Es soll sich um 65 Millionen Visa-Karten sowie 29 Millionen MasterCards handeln, wie die Banken gegenüber dem Richter angegeben haben. Dies berichtet die Zeitung "Boston Globe". Allein der Schaden, der aus den gestohlenen Visa-Datensätzen herrührt, soll sich auf 68 Millionen bis 83 Millionen Dollar belaufen. Die Banken klagen gegen TJX und werfen dem Konzern vor, die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Kommentare gaben sie nicht ab. Allerdings wurde bestätigt, dass gegenüber dem Gericht neue Informationen eingereicht worden sind.
Die Angelegenheit zieht sich seit geraumer Zeit hin, und TJX hatte bislang kein glückliches Händchen. Die Täter sind bis dato unentdeckt, und lediglich 455.000 Kunden wurde eine Versicherung gegen Identitätsdiebstahl angeboten. Andere Käufer, die Zeit und Geld durch den Diebstahl der Kartendaten verloren haben, sollen einen Einkaufsgutschein in Höhe von 30 Dollar erhalten. Die Kosten des Einbruchs belaufen sich auf mindestens 118 Millionen Dollar, der Image-Schaden lässt sich nicht beziffern. (ajf)
Mehr dazu?
-
Datenverlust – kein Einzelfall in den USA
-
Auf dem Notebook: Daten in Gefahr
-
Sechs typische Fehler nach einem Datenverlust