Vorstoß in Oregon heftig umstritten

US-Gesetz soll Open Source fördern

18.04.2003
MÜNCHEN (CW) - Geht es nach dem Willen einiger US-Bundesstaaten, sollen Behörden künftig per Gesetz verpflichtet werden, bei IT-Investitionen Open-Source-Software mit zu berücksichtigen. Vertreter proprietärer Softwareanbieter laufen gegen diese Bemühungen Sturm.

Auslöser der jüngsten Auseinandersetzungen ist ein vom republikanischen Politiker Phil Barnhart eingebrachter Gesetzentwurf im US-Bundesstaat Oregon. Er verlangt nicht nur, dass Behörden bei der Beschaffung von IT-Systemen Open-Source-Software in Betracht ziehen müssen. Staatsbedienstete sollen zudem darauf verpflichtet werden, beim Einkauf auf Produkte zu verzichten, die nicht auf offenen Standards beruhen. Andere US-Bundesstaaten wie Texas oder Oklahoma denken über ähnliche Regelungen nach; auch innerhalb der Europäischen Union gibt es Pläne.

Vertreter proprietärer Softwarehersteller wehren sich vehement gegen solche Vorgaben. Sie fürchten, der Vorstoß Oregons könne Präzedenzwirkung entfalten. Die Befürworter halten dagegen, es gehe lediglich um Chancengleichheit für Open-Source-Systeme. (wh)