Sabotage wird erlaubt

US-Gesetz gegen P-to-P geplant

11.10.2002

MÜNCHEN (CW) - In den USA wird eine umstrittene Gesetzesvorlage diskutiert, die den Vormarsch der Peer-to-Peer-(P-to-P-) Netze stoppen soll. Der Gesetzgeber will es den Urheberrechtsinhabern erlauben, mit Hacking-Methoden solche Netze zu sabotieren, wenn es dort zu Copyright-Verletzungen kommt.

Die Befürworter sehen in dem Entwurf die einzige Möglichkeit, der unkontrollierten Verbreitung von geschützten Werken Einhalt zu gebieten, während Kritiker die Vorlage als zu vage und gefährlich bezeichnen. Das Gesetz würde es Copyright-Besitzern erlauben, die unerlaubte Verbreitung, Reproduktion, Ausführung und Anzeige der Werke innerhalb von frei zugänglichen Peer-to-Peer-Netzen unbrauchbar zu machen, zu stören oder zu blockieren.

Das Gesetz nennt keine technischen Mittel, die angewandt werden dürfen, demnach dürfte die Maßnahmenliste von eingeschleusten Viren bis hin zu Denial-of-Services-Attacken das gesamte Hacker-Arsenal umfassen. Allerdings müssen die US-amerikanischen Justizbehörden informiert werden, bevor Sabotageaktionen eingeleitet werden. (jha)