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US-Gericht verurteilt russischen Hacker

08.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein russischer Hacker ist in den USA zu drei Jahren Haft und zur Zahlung von rund 700.000 Dollar Schadensersatz verurteilt worden. Ein Bezirksgericht in Seattle befand den 27-jährigen Vasily Gorshkov für schuldig, gemeinsam mit dem 23-jährigen Alexej Ivanov Kreditkarten-Nummern von amerikanischen Bürgern gestohlen zu haben und in die Netze mehrerer US-Firmen eingedrungen zu sein.

Möglich wurde der Prozess, nachdem die US-Bundespolizei FBI die Hacker bereits vor zwei Jahren mit einer vorgetäuschten Job-Offerte ins Land gelockt hatte. Als sie an den Rechnern einer Scheinfirma ihr Können demonstrierten, fingen die Beamten Zugangsdaten zu Rechnern in Russland ab, von denen sie daraufhin Beweise sicherten. Gemessen an den Forderungen der Staatsanwaltschaft von 24 bis 30 Jahren Haft fiel das Urteil mild aus. Gorshkov sei jedoch nicht der Kopf der Hackerbande. Sein Kollege Ivanov steht in Conneticut unter Anklage.

Während des Prozesses hatte der Moskauer Geheimdienst FSB das FBI beschuldigt, widerrechtlich in russische Computer eingedrungen zu sein, und ein Untersuchungsverfahren gegen den ermittelnden Beamten eröffnet (Computerwoche online berichtete). (lex)