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US-Firmen haben (noch) kein Interesse an ASPs

18.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Selbst im IT-Markt der Vereinigten Staaten, der nach Schätzung von Experten dem hiesigen in den meisten Belangen um rund 18 Monate voraus ist, haben weder kleine noch große Unternehmen Interesse an den Diensten von Application Service Providern (ASPs). Das haben zumindest die Marktforscher von Cahners In-Stat bei einer Umfrage unter 288 Firmen ermittelt.

Die Motive der Ablehnung sind dabei allerdings unterschiedlich: Die kleineren Firmen (weniger als 100 Mitarbeiter) wissen nicht, welche Anwendungen sie sinnvollerweise über das Web mieten und welche ASPs sie diesbezüglich kontaktieren sollten. Leisten könnten sich die Mittelständler die ASP-Dienste durchaus - sie seien nur nicht von deren Tauglichkeit überzeugt, so In-Stat. "Es geht hier um Vertrauen und nicht um Kosten", erklärt Kneko Burney, Director of E-Business Infrastructure and Services. Anders die Lage bei größeren Unternehmen: Diesen, so das Cahners-Institut, reichten die Leistungen von ASPs nicht mehr aus; sie verließen sich statt dessen auf etabliertere Technologie-Lieferanten. "Diese Kunden wollen mehr als gehostete Anwendungen - sie brauchen End-to-end-Service inklusive Kenntnis von Geschäftsprozessen, ständigem Support und strategischer Hilfestellung", meint In-Stat-Mann Burney.

Dessen ungeachtet erwarten die Auguren, dass bis zum Jahr 2005 rund die Hälfte der kleineren Anwenderunternehmen in den USA in irgendeiner Form die Dienste eines ASPs in Anspruch nehmen werden. Gegenwärtig lagern weniger als ein Prozent dieser Firmen ihre Services aus.