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US-Firma ePlus verklagt SAP wegen Patentverletzung

07.09.2005
SAP soll Patente von ePlus verletzt haben, hält dessen Klage aber für haltlos. Allerdings musste sich in der Vergangenheit schon Ariba durch Zahlung von 37 Millionen Dollar an ePlus vergleichen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Softwarefirma ePlus hat den deutschen Softwarekonzern SAP nach einem Pressebericht vor einem US-Gericht wegen angeblicher Verstöße gegen das Patentrecht auf Schadensersatz verklagt. Dies berichtet die "Wirtschaftswoche" vorab aus ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf den ePlus-Chef Phil Norton. Bei SAP war niemand für eine erste Stellungnahme zu erreichen.

ePlus, nicht verbunden mit dem gleichnamigen deutschen Mobilfunkanbieter, wirft SAP vor, drei Patente des Unternehmens verletzt zu haben. "Wir haben kürzlich eine Patentrechtsklage gegen SAP eingereicht", bestätigte ePlus-Chef Phil Norton der "Wiwo". 16 Seiten umfasse die Klageschrift, die dem Magazin vorliege und unter dem Aktenzeichen 05-CV-281 beim US-Bezirksgericht in Richmond/Virgina eingegangen sei, berichtet das Blatt. Die Gerichtsverhandlung ist für März 2006 terminiert. SAP hat demanch bereits Mitte Juni gerichtlich auf die Vorwürfe geantwortet: Man verstoße nicht gegen Patente von ePlus und halte dieset zudem für ungültig.

ePlus ist spezialisiert auf Software zum Kosten-Management von Unternehmen. In der Klageschrift wirft das Unternehmen laut dem Bericht SAP vor, drei seiner US-Patente im Bereich der elektronischen Abwicklung von Bestellungen (E-Procurement) verletzt zu haben. In einem ähnlichen Fall hatte ePlus im Frühjahr 2004 das US-Softwarehaus Ariba verklagt. Anfang Februar 2005 sprach eine Jury des Bezirksgerichts, vor dem auch das Verfahren gegen SAP anhängig ist, Ariba in erster Instanz schuldig. Kurz darauf legten beide Parteien das Verfahren durch einen Vergleich bei, in dem sich Ariba zur Zahlung von 37 Millionen Dollar an ePlus verpflichtete. (dpa/tc)