Wieder Untersuchungen wegen Preis-Dumping

US-Display-Hersteller gehen gegen japanische Firmen vor

14.09.1990

WASHINGTON (CW) - Ein. mal mehr haben amerikanische High-Tech-Hersteller japanische Konkurrenten des Preis-Dumpings bezichtigt. Diesmal geht es um die Produzenten von Displays, die für Laptops und andere elektronische Produkte benötigt werden.

Die sieben Unternehmen umfassende Handelsgruppe Advanced Display Manufacturers of America (ADMA) hat bei der International Trade Commission (ITC) die Beschwerde eingereicht, wonach japanische Konkurrenten ihre Displays, die unter anderem für Laptops benötigt werden, in den USA weit unter ihren Produktionskosten beziehungsweise unter den Preisen verkaufen würden, die sie in ihrem Heimmarkt verlangen. Da die ITC in ihren Untersuchungen zu dem gleichen Ergebnis kam, muß nun das amerikanische Handelsministerium aktiv werden.

In den kommenden Wochen, so verlautete aus Washington, soll das Preisverhalten bei Displays von insgesamt zwölf japanischen Elektronikunternehmen überprüft werden.

Dabei handelt es sich im einzelnen um Toshiba, Hitachi, Matsushita Electric Industrial, Matsushita Electronics, Fujitsu, Hosiden Electronics, Kyocera, NEC, Optrex, Seiko Epson, Seiko Instruments & Electronics sowie Sharp. Stellt auch das Handelsministerium Preis-Dumping fest - das Ergebnis wird im Dezember erwartet -, so stehen diesen Unternehmen Strafzölle ins Haus.

Höhere Einfuhrkosten kämen damit auch auf zahlreiche Computerhersteller in den USA zu, die bei den Laptop-Anzeigen von den Japanern weitestgehend abhängig sind. So bedient sich zum Beispiel Apple Computer der Displays von Hosiden Electronics, während die IBM ein Lieferabkommen mit Toshiba pflegt. Der Armonker Computerriese sprach sich denn auch gegen die Beschwerde der ADMA aus. Begründung: Es gäbe in den USA kein Unternehmen, das ihre Ansprüche an Flüssigkristall-Bildschirme erfüllen könne.