Noch besser schnitten die einstigen Vorzeigeunternehmen Ebay, Yahoo, Amazon.com oder Web-MD ab, die einen Kursanstieg von sechs bis 15 Prozent vorweisen können. Der Run auf die Dotcom-Werte liegt größtenteils darin begründet, dass viele Investoren den drastischen Kurseinbruch in den vergangenen drei Jahren als eine Überreaktion der Märkte einschätzen.

Das Internet wächst und gedeiht, so das Hauptargument, damit steigen die Chancen, dass die Überlebenden das Gröbste hinter sich haben. So wiesen laut dem US-amerikanischen Marktforschungsinstitut Pegasus Research 41 Prozent der verbliebenen 209 Dotcoms an der Wallstreet im Schlussquartal 2002 einen Gewinn aus, im Vorjahreszeitraum hatte die Quote lediglich 17 Prozent betragen.

Gefragt sind Aktien von Internet-Unternehmen mit einer starken Marke wie Amazon oder Ebay. Aber auch kleinere Firmen rücken wieder in das Blickfeld der Investoren. Sie sind weitgehend profitabel und haben noch eine Menge Geld aus dem Börsengang. Durch den Absturz haben sich die Papiere außerdem so stark verbilligt, dass Investoren wieder ausreichend Luft nach oben sehen. Damit erweisen sich Dotcom-Titel als interessante Alternative zu Anleihen oder Blue-Chips-Aktien.

Das Schlimmste ist dennoch nicht überstanden: Skeptiker gehen davon aus, dass die Dotcom-Papiere bei einem weiteren Einbruch des Hightech-Sektors vermutlich als erste in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere Aktien von weniger bekannten Firmen weisen trotz starker Wachstumspotenziale auch ein hohes Risiko auf. Hinzu kommt, dass gerade die etablierten Titel auch gut drei Jahre nach dem Platzen der Internet-Blase nicht gerade billig sind. So kosten Aktien von Amazon, Ebay und Yahoo 57- bis 63-mal so viel wie der prognostizierte Jahresgewinn pro Anteil. Zum Vergleich: Bei Werten im Dow Jones Industrial Index beträgt die Quote im Schnitt nur das 17-fache. (rs/mb)