US-Behörden planen für den Info-Krieg

02.08.1996

WASHINGTON (CW) - Nachdem eine Kriegsgefahr aus dem sozialistischen "Reich des Bösen" nicht mehr akut ist, haben die US-Politiker einen drohenden "information warfare" ausgemacht. "Die Gefahr ist real", erklärte der stellvertretende US- Generalstaatsanwalt, Jamie Gorelick, anläßlich eines Hearings des Senats, "es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir ein Cyber-Pearl- Harbor erleben werden."

Prompt hat sich Senator Sam Nunn aus Georgia, der sich schon als Internet-Saubermann auf der Suche nach allerlei Anstößigem einen Namen gemacht hat, zu Wort gemeldet: "Die einzigen, die nichts von der Gefahr wissen, sind die Leute in der Regierung, die für den Schutz der Infrastruktur verantwortlich sind."

Die Clinton-Regierung hat erst einmal eine direkt dem Präsidenten berichtende "Commission in Critical Infrastructure Protection" eingerichtet. In ihr sind Spezialisten aus der Industrie und den Behörden vertreten. Die Kommission hat ein Jahr Zeit, um das Ausmaß der Bedrohung abzuwägen.