Lockerung der Regulierung geplant

US-Behörde will einen freieren Wettbewerb im TK-Markt fördern

08.05.1998

Die US Federal Communications Commission (FCC), die ähnlich der Bonner Regulierungsbehöre über den Wettbewerb im TK-Sektor wacht, hat angedeutet, daß sie künftig einige Vorschriften abschaffen will. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß die Carrier beginnen, ihre Infrastruktur Konkurrenten zur Nutzung freizugeben und untereinander kooperieren, um so einen besseren Zugang zu den Datendiensten zu ermöglichen.

Ist diese Bedingung erfüllt, so überraschte FCC-Chairman William Kennard auf einem Treffen der US Telephone Association die Anwesenden, will er alle Vorschriften abschaffen, die nicht notwendig sind, um den Wettbewerb zu fördern oder die Kunden zu schützen. Wenn die Carrier sicherstellen, daß es für alle Konkurrenten einen fairen Wettbewerb gibt, so lockte Kennard, könne er sich ein dereguliertes Umfeld durchaus vorstellen. In diesem Zusammenhang denkt der FCC-Chef speziell an die paketbasierten Datennetze.

Um den Carriern die Idee eines fairen Wettbewerbs, bei dem die Konkurrenten gegenseitig Zugang zu ihren Infrastrukturen haben, schmackhaft zu machen, denkt die FCC darüber nach, die Gebühren für den Local Access sowie die Universal Access Fee abzuschaffen beziehungsweise zu senken. Die Local-Access-Gebühr müssen Weitverkehrs-Carrier an die lokalen Telefongesellschaften für die Benutzung von deren Infrastruktur bezahlen. Mit der Universal Access Fee wird dagegen ein Fonds finanziert, der Schulen, Bibliotheken und ärmeren ländlichen Gemeinden den Zugang zum Internet ermöglicht. Gerade letztere Gebühr war bislang bei den Carriern heftig umstritten, da nämlich Internet-Service-Provider (ISP) nichts in den Fonds einbezahlen müssen.