Unzufriedene User wollen Druck ausueben

US-Anwender wehren sich gegen die Lizenzpolitik der SW-Anbieter

07.05.1993

Vor allem die Tatsache, dass rund 2700 DV-Verantwortliche in SIM organisiert sind, duerfte den Plaenen der Anwenderorganisation Gewicht verleihen. "Bisher hat jeder fuer sich alleine Verhandlungen ueber Lizenzvertraege gefuehrt. Jetzt handeln wir als Lobby", fuehrte ein Teilnehmer des SIM-Treffens in Rancho Mirage aus.

Insbesondere die prozessorbezogene Lizenzierung stoesst bei den Anwendern auf Kritik. Einige SW-Hersteller sind schon dazu uebergangen, unternehmensweite Lizenzen anzubieten. Sie orientieren sich an der tatsaechlichen Nutzung der Software, also an der Menge der SW-Aufrufe, oder an der Anzahl der Benutzer, die theoretisch Zugriff haben. Allerdings, so kritisiert SIM, gebe es hier oft Missverstaendnisse, da noch keine einheitlichen Messmethoden vorhanden seien.

Auf starke Kritik stoesst nach wie vor die prozessorbezogene Lizenzierung. So sah der DV-Chef der Corning Inc., Harvey Shrednick, nicht ein, fuer den Wechsel von einer AS/400 B auf das Modell D fast 400 000 Dollar an SW-Lizenzen zu bezahlen. Allerdings gelang es ihm - durch seine guten Kontakte zum Hersteller - die Kosten auf ein fuer ihn ertraegliches Mass zu senken.